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der Welt. Diese Bauern hatten sich da angesiedelt, bis wohin
flache, kiellose Schiffe noch den Tiber aufwärts fahren konnten,
an einer Stelle also, die vor dem Überfall der Seeräuber sicher
war und doch den Vorteil genoß, mit dem offenen Meere ver¬
bunden zu sein, ihre hügelige Beschaffenheit des Landes zu¬
gleich natürlichen Schutz gegen die Angriffe der etruskischen und
latinischen Nachbarstädte bot. Die älteste Ansiedelung geschah
aus dem palatinischen Hügel. Als die Bevölkerung wuchs, zog
die Stadt von den benachbarten Hügeln einen nach dem andern
in ihren Umkreis hinein, zuerst den Capitolinus. Sobald die
schützende Mauer gezogen und innerhalb derselben die Burg er¬
baut worden war, war die Gründung der Stadt vollzogen. Die
Umwohnenden vertrauten sich nun mit Weib und Kind und mit
ihren Göttern, denen sie bald Tempel errichteten, ihrem Schutze
an und gründeten sich Wohnstätten. Manche blieben auch draußen
wohnen; ihnen diente die Stadt nur als Zufluchtsort in Zeiten
der Not.
2. Die Berfassung, a) Im Kriegsfälle traten alle für die Ver¬
teidigung ihrer Stadt ein. Aber auch im Frieden mußte sie
regiert, mußte für Aufrechthaltung von Ordnung und Recht ge¬
sorgt werden. Diese Aufgabe fiel in der ältesten Zeit dem König
allein zu, der Heerführer, Richter und Priester in einer Person
war. Als aber die Stadt wuchs, konnte er nicht mehr alle ihm
obliegenden Pflichten allein erfüllen; er bedurfte dazu der Mit¬
hülfe des Volkes. Die Hülfe konnte aber nur von denjenigen
geleistet werden, deren Ackergut so groß war, daß seine Erträge
ausreichten, es von fremden Leuten bestellen zu lassen, während
die Besitzer selbst in der Stadt sich den Staatsgeschäften widmeten.
Die weniger Begüterten hatten ihre Zeit zur Bestellung des Ackers
nötig. So zerfiel das Volk in zwei Klassen oder Stände: die
regierenden Großgrundbesitzer und die Kleinbauern, die von jenen
regiert werden. Jene hießen Patrizier, diese Plebejer. Zu
den Plebejern gehörten auch die, die gar keinen Grundbesitz hatten,
die Handwerker, Fischer, Schiffer und Händler.
b) Dazu kamen als dritte Bevölkerungsklasse die „Hörigen"
ober „Klienten" der Patrizier. Es waren unfreie Leute, die
das Lanb bes Patriziers bebauten, ihn in ben Krieg begleiteten,
kurz, ihm mit Leib unb Leben zugehörten. Dafür gab er ben
Klienten unb ihren Familien Wohnung unb Lebensunterhalt unb
trat für sie ein, wenn ihnen jemanb Unrecht zufügte. Er war
ihr Schutzherr ober Patron. Die Hörigen waren zum guten
Teil Kriegsgefangene, oft aber gaben auch Plebejer ihre Freiheit
auf unb traten in ben Dienst eines Patriziers, weil er als Schutz -
Herr sie besser gegen etwa vorkommenbe Willkür seiner Stanbes-
genossen zu schützen vermochte, als sie selbst es konnten.