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ja sogar mit Tätlichkeiten Lust. Die Schauspieler des Trauerspiels
trugen reich gestickte Gewänder von Hellen Farben und mit glänzenden
Zieraten besetzt; im Lustspiel hingegen wurde im allgemeinen die Tracht
des gewöhnlichen Lebens nachgeahmt.
§ 24. Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles.
1. Allgemeine Einteilung der Stadt. Gleichwie die gesamte Land¬
schaft Attika nach ihrer natürlichen Bodenbeschaffenheit sich in drei Teile
abstuft: in das Bergland, das Binnenland und das Küstenland, ebenso
teilte sich die Hauptstadt dieser Landschaft, Athen, in drei abgestufte
Teile: in die obere oder Hochstadt (Akropolis), in die untere Stadt und
in die Hafenstadt, welche aus drei Häfen bestand.
2. Die Hafenstadt. Die drei Hafenorte waren vor allem reich an
Schiffswerften, Docks und Vorratshäusern. Besonders einladend war
die prächtige lange Halle, welche das Ufer schmückte und aus fünf großen
Säulengängen bestand. Daran reihten sich weiterhin mehrere Theater,
die vornehmlich der Erholung und dem Genusse der Matrosenbevölkerung
gewidmet waren, endlich eine großartige Getreidehalle, im Piräus ge¬
legen und von Perikles erbaut. Hier lagen die Proben der Getreide¬
sendungen aufgeschüttet, die selbst in den großen Warenlagern auf der
Westseite des Hafens ruhten. Da lag der Weizen von Südrußland,
von Lesbos, von Kleinasien, vom Nil, von den Ebenen Siziliens und
Süditaliens, wie aus dem heißen Barkaslande.
3. Weg zur Stobt. Eine breite, wohlgepflasterte Straße führte
nach dem zwei Wegstunden entfernten Athen. Zur Linken derselben zog
sich die gewaltige Mauer dahin, welche 4 m breit und 10 m hoch die eine
Seite des starken Befestigungswerkes bildete, das Athen und seinen
Piräushafen zu einer einzigen Festung vereinigte.
Inmitten zahlreicher Häuser und öffentlicher Anlagen tummelte
sich hier auf der großen Verkehrsstraße ein reges Menschengewühl her¬
wärts nach den Häfen, hinwärts nach der Stadt, dem Markte und der
weitragenden Akropolis, zu Fuß, zu Wagen und zu Pferde. Dort sah
man zahlreiche Träger mit Lasten, hier Karren mit Pferden oder Eseln
bespannt, die mit allerhand Ware, Gemüse und Obst beladen waren;
zur Zeit der Hauptbauten gewahrte man lange Züge von Lastwagen
und Lasttieren, die Baustoffe aller Art herbeischleppten.
4. Der Marktplatz, a) Der Hauptmarkt der Stadt war das erste
Ziel aller Fremden, gleichviel woher sie kommen mochten. Denn er war
der Tummelplatz des öffentlichen Verkehrs. Hier durfte der Fremde
auch hoffen, dem Gründer der Größe Athens, Perikles, selbst zu begegnen
und ihn von Angesicht zu Angesicht zu schauen; denn Perikles begab
sich tagtäglich auf den Markt. Hier lagen die großen öffentlichen Ge¬
bäude: das Rathaus und das Heiligtum der Göttermutter mit einer