Full text: Alte Geschichte (Erster Theil)

111. Macedonier und Griechen. 
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4. Griechenland und Macedonien, von 282—200. 
279 fällt Ptolemäus Kerauuos beim Einfalle der Gallier. Diese 
dringen in Griechenland ein und besiegen die von Athen angeführten Grie¬ 
chen durch Umgehung nach Gewinnung eines Verräthers beim Paß der 
Thermopylen, kommen aber zum Theil auf ihrem Raubzuge gegen Del¬ 
phi um. Der Rest wird vom König Nicomedes von Bithynien im 
östlichen Phrygien (fortan Galatien genannt) angesiedelt und ist seinen 
Nachbaren lange durch Plünderungszüge furchtbar, 278. 
Nachdem der kühne Sosthenes bei der Bekämpfung der Gallier 
in Macedonien gefallen, erhält nach ihrem Abzüge Antigonus G o- 
natas, Sohn des Demetrius Poliorcetes, den Thron und wird der 
Gründer der letzten macedonifchen (angeblich temenidifchen) Königs¬ 
familie, 278—168. So lange Pyrrhus von Epirus lebt, ist der Be¬ 
sitz des Thrones für ihn schwankend, erst nach dessen Tod in Argos im 
Straßenkampf 272 wird sein Thron sicher gestellt. Seine Nachfolger 
sind: Demetrius II., 243—233, Autigouus II., Doson 233—221, 
Philipp 111., 221—179 und Perseus von 179—168. 
In Griechenland entstehen bei den erneuerten Bedrängnissen von 
Seiten Macedonieus zwei Bündnisse: 284 der ätolische und 282 der 
achäische Bund. Ersterer, im westlichen Mittel-Griechenland, wurde nur 
durch seine wilde Räuberei berüchtigt, der zweite, an der Nordküste des 
Peloponnes, hat zuletzt noch Ersprießliches für die Freiheit Griechen¬ 
lands geleistet. Der Bund, zuerst nur eine Erneuerung des Bundes 
der alten zwölf achäifchen Städte, wurde bedeutend, als das Strategen¬ 
amt nur einem, nicht zwei Feldherren 256 anvertraut wurde und als 252 
Aratus von Sicyon nach der Vertreibung des sicyonischen Tyrannen 
Nicocles seine Vaterstadt bewog, dem achäischen Bunde beizutreten. 
Aratus, nun sehr häufig Strateg des Bundes, eroberte durch Ueber- 
rumpeluug Akrokorinth über Antigonus Gonatas und bewog darauf fast 
den ganzen Peloponnes und auch Städte außerhalb desselben, dem 
Bunde beizutreten. Aber der Streit mit Sparta verdarb den ganzen 
Erfolg. Hier waren feit dem Gesetz des Epitadeus um 360 kaum 
noch 700 Familien Besitzer des Gefammtbodens; alle übrigen waren 
verarmt. Da übernimmt es Agis III., juug und edel, durch die be¬ 
absichtigte Vertheiluug des Bodens und durch Schuldenerlaß den Staat 
zu reformiren 243; aber sein schlauer Oheim Agesilaus (oder der 
Ephor Lysander) bewegt ihn, zuerst die Schulden zu tilgen (Agesilaus 
selbst war verschuldet, aber Besitzer ausgedehnter Gebiete) und die 
Vertheiluug des Bodens nach dem Kriege (Agis war mit Aratus gegen 
die Aetoler verbündet) zu verschieben. Den unbedachtsam folgenden 
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