Full text: [Abteilung 3 = Quarta, [Schülerband]] (Abteilung 3 = Quarta, [Schülerband])

I Erklärendes Wörterverzeichnis. 
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ältern Sprache fern., in der neueren vorherrschend masc. — Schelte, die, plur. 
Schelten: Scheltwort, Vorwurf. — Schemen: eine menschliche Figur ohne Fleisch 
und Bein und Farbe, ein Gespenst, z. B. eines Verstorbenen; ein eingebildetes 
Schrecknis. Der Schatten eines Menschen ist dagegen die Figur desselben, welche 
durch den gehinderten Zufluß des Lichtes entsteht. — schier, schinden: s. II. — 
Schlaf ----- Schläfe. — schlampfen, schlürfen: Flüssigkeiten mit Geräusch ein¬ 
ziehen, und zwar deutet jenes aus die ausgereckte Zunge, dieses auf die halbge¬ 
schlossenen Lippen. — Schleuse, ein Kanal, welcher durch Fall- oder Flügelthore 
geschlossen werden kann. — Schlot: s. L Esse. — Schluft, von schliefen — 
schlüpfen: eine schmale Tiefe, Schlucht. — Schmelz: s. II. — Schmiele: eine 
Grasart mit langen, schlanken, biegsamen Halmen. — schnalzen: mit der an den 
Gaumen gedrückten und schnell zurückgezogenen Zunge einen Laut hervorbringen. 
— schnurstracks: nach der Schnur gestreckt, ganz gerade. — Schober: s. II. — 
Schorf: rauhe Rinde. — Schratte ---- Schrund s. II. - Schrattenwüsten: 
Steinmeere im Hochgebirge. — Schrot, von schroten, d. h. durch Hauen, Schneiden 
zerteilen: eigentlich ein abgehauenes oder abgeschnittenes Stück; in der Münze: der 
Zusatz eines geringeren Metalls zu dem reinen edleren. Da nun die Münze das 
Vollgewicht durch das Schrot, den echten Metallgehalt (das Korn) aber durch das 
edlere Metall erhält, so bedeutet der bildliche Ausdruck „ein Mann von echtem 
Schrot und Korn" einen Mann sowohl von vollwichtiger persönlicher Erscheinung 
als auch von biederem Charakter. — Schuld: in der älteren Sprache häufig im 
Plural in Fällen, wo wir den Singular setzen, z. B. von rninen schulden, durch 
meine Schuld. — Schwanengesang: das letzte Lied eines Dichters, so genannt, 
weil der Singschwan vor seinem Tode noch einen schönen Gesang erheben soll. — 
Schwertleite, svertleite, d. i. Schwertleitung, Schwertführung, beim Empfange 
des Ritterschwerts. Tae. Germ. 13: arma sumere non ante cuiquam moris, quam 
civitas suffecturum probaverit. Tum in ipso concilio vel principum aliquis 
vel pater vel propinquus scuto frameaque iuvenem ornant. Haec apud illos 
toga, hie primus iuventae honos: ante hoc domus pars videntur, mox rei- 
publicae. — sich segnen, von (cruce) signare: sich bekreuzen, mit der Hand das 
Zeichen des Kreuzes vor sich machen. — Senne, der, ein Alpenhirt; die Senne, 
mhd. senewe: Bogensehne. — Seppi: abgekürzt aus Joseph. — Sextant, ein 
Sechstel der Kreisfläck)e: ein Meßwerkzeug. — Siesta, aus dem Span., von sexta, 
die sechste Stunde nach Sonnenaufgang, die Mittagsstunde: Mittagsruhe. — Silph e, 
eCXcpri: die Schabe, ein Insekt. Bei Rückert ----- Schmetterling. — Silvien: eine 
Gattung von Singvögeln, zu der die Nachtigall, das Rotkehlchen u. a. gehören. — 
Sippe: s. I. — Skala: am Wetterglase die Gradleiter. — Sklave: unfreier 
Knecht. Schon die alten Deutschen machten die Kriegsgefangenen zu Knechten, 
aber der Name für diese war schale (jetzt --- Hinterlistiger Mensch). Als nun in 
den wilden Jahrhunderte langen Kämpfen zwischen Deutschen und Slaven Haß, Über¬ 
mut und Barbarei auf beiden Seiten maßlos gewachsen und die Deutschen end¬ 
lich als Sieger aus dem Streit hervorgegangen waren, glaubten sie von Gottes 
und Rechts wegen Herren der Slaven zu sein, und Slave (lat. auch sclavus) 
wurde gleichbedeutend mit Knecht. — Smaragd: s. II. — Soldateska: Kriegs¬ 
volk. Soldat, vom lat. solidus (eine röm. Goldmünze). Davon ital. soldo = 
Lohn, soldato (frz. soldat) — Kriegsmann. — Sonnenblume, helianthus annuus, 
so genannt, weil die große gelbe Blüte die Gestalt einer Sonne hat. — Span, 
1) ein von einem größeren Ganzen abgetrenntes Stück, bes. Holzsplitter; 2) Zwist, Zer¬ 
würfnis. — Spatz, vom ahd.Namen desVogels spar, woraus sich Sperling (spar-ling) 
und Spatz gebildet haben. — Speicher, vom mlat. spicarium: Kornboden. Scheuer. 
— Spezerei, vom lat. species, ital. spezie, mhd. spizerie: Gewürz, Apotheker¬ 
waren. — Spindel, ein an beiden Enden spitzes rundes Hölzchen, welches beim 
Spinnen zwischen den Fingern der rechten Hand herumgedreht wird. Spindeln 
führen die Schicksalsgöttinnen, welche den Lebensfaden des Menschen spinnen. — 
Spitzbube, wahrscheinlich aus Spießbube entstellt; die Landsknechte führten in 
Friedenszeiten ein Räuberleben. — sporadisch, aus dem Griech.: zerstreut, zer¬ 
rissen. — Ständchen: s. I. — Stange --- Speer. Vgl. Luther, Bibelüber¬ 
setzung Matth. 26, 47. — Stangen: im Forstwesen junge, gerade aufgeschossene 
Bäume — Stapfen (Fußstapfen, gewöhnlicher Fußtapfen), plur. vom mhd.
	        
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