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Klemens VH (1523—1534) unterwarf 1532 die Mark Ankona,
Papst Paul IV (1534—1549), auf Erhebung seiner aus Florenz
stammenden Familie bedacht, gab 1545 Parma und Praceuza
dem Peter Alois Farne'se (demPater des Ott avio Farnese,
welcher des Kaisers Karl V natürliche Tochter Margareta
heiratete, s. S. 147) alsLchen, dagegen zog Papst Klemens VIII
(1592—1605) im Jahre 1598 Ferrara als erledigtes Lehen em.
Unter Urban VHI (1623—1644) wurde der Kirchenstaat durch
das Herzogtum Urbin o (1636),unter JnnocenzX (1644 165o)
durch das Fürstentum Kastro und die Grafschaft Nonciglione
erweitert (1649).
3. 3n UnteritaCien:
a) Neapel. Hier herrschte nach dem Tode Karls I von
Anjou (s. S. 72) dessen Lohn Karl II (1285—1309), der die
Herrschaft aus seinen (drittgebornen) Sohn Robert (1309—1343)
vererbte. Roberts Nachfolgerin, seine lasterhaste Enkelin Johanna!,
ward 1381 durch Karls II Urenkel Karl HI verdrängt, welcher
1385 auch die Krone Ungarns erhielt (s. S. 157), aber im
folgenden Jahre erschlagen wurde. Auf ihn folgte sein Sohn
Ladislaus (1386 — 1414), und auf diesen seine ruchlose
Schwester Johanna II (1414—1435). Nach ihrem Tode be¬
mächtigte sich der von ihr (1420) adoptierte Alfons V von
Arag onien und Sizilien des Reiches Neapel mit Gewalt,
überließ es aber bei seinem Tode (1458) als selbständiges Gebiet
seinem natürlichen Sohne Ferdinand I (f 1494), während in
Sizilien, Aragonien und Sardinien des Alfons Bruder
Jo haun folgte (s. S. 145). In Neapel herrschte nach Ferdinand I
dessen Sohn Alfons II (1494—1495), und nach diesem sein Sohn
Ferdinand II (1495—1496). Des Letzteren Oheim und Nach¬
folger, Friedrich, ward 1501 von den Franzosen und Spaniern
aus Neapel vertrieben, und 1504 kam Neapel an Spanien, mit
dem es über 200 Jahre vereinigt blieb (s. S. 130).
h) Sizilien, das sich 1282 von Karl von Anjou losgesagt
und Peter III von Aragonien zum König erkoren hatte (S. 72),
fiel nach dem Ableben Peters IH (f 1285) an dessen zweit-
qebornen Sohn, Jakob II, während Peters III ältester Sohn
unter dem 'Namen Alfons HI den Tron Aragoniens bestieg.
Als letzterer 1291 starb, erbte sein Bruder, der König Jakob II
von Sizilien, die Krone Aragoniens und gab den Sizilianern
seinen Bruder Friedrich zum Statthalter, der vom Volke 1296
unter dem Namen Friedrich II als König Siziliens ausge¬
rufen und von seinem Bruder als solcher anerkannt wurde (s. S. 145).
Nachdem Sizilien 1409 wieder mit Aragonien vereinigt worden
war kam es mit dem Tode Ferdinands H des Katholischen,
mit welchem 1516 das Herrscherhaus von Aragonien in seinem
Mannsstamm erlosch, an dessen Tochtersohn Karl I, den nach-
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