Full text: Die mittlere und neue Welt (Bd. 2)

angesiedelten Johanniter 1330 Nicäa, 1336^ Nikoinedia 
und 1357 die eben durch ein Erdbeben zerstörte L-eestadt K all?- 
polis (Gallipoli), den Schlüssel zum Hellespont. Sein Sohn 
Murad I (1359—1389) errichtete aus Türken von achtem 
Geblüte das Reiterheer der Dpahis, eroberte 1361 Adrianopel, 
machte den griechischen Kaiser Johannes VI zinspflichtig und 
unterwarf das seinem Reiche bedrohliche Serbien durch bett oteg 
bei Kossova, wo er kämpfend fiel. Sein Sohn 
Ba'jazet 1 (Ba^asid, Balesid, eigentlich Abu Jesid, 1389-1402) 
erwarb sich durch die Schnelligkeit seines Vordringens nach Europa 
und in Asien den Beinamen J?ld erim d. i. Blitz. Er nötigte 
die Walachei zum Tribut (1391), unterwarf sieb fast die ganze 
griechische Halbinsel, bahnte sich durch den theuer erkauften 
Sieg bei Nikopolis (1396) über Sigmund von Böhmen- 
Luxemburg und das aus Franzosen bestehende Kreuzheer den Weg 
nach Mitteleuropa, eroberte Bulgarien und zwang den griechischen 
Kaiser Manuel II, den er in Konstantinopel belagerte, zur Be¬ 
willigung eines großen Tributs. Als er Konstantinopel zum 
zweitenmal belagerte, ward er durch das Auftreten des mongolischen 
Großkhans Timnr Lenk oder Ta'merlan (f. i67) gezwungen, 
seine Truppeu nach Kleinasien zu werfen, das bis auf das nörd¬ 
liche Küstenland dem Zepter des Osmanen gehorchte. Er wurde 
bei Angola (im alten Galatien) von Timnr Lenk 1402 ge¬ 
schlagen und endete, auf der Flucht ergriffen, 1403 sein Leben in 
der Gefangenschaft. 
Von den vier Söhnen Bajazets I fiel Josua oder Jssem nach kurzer Re¬ 
gierung durch seinen Bruder Soly'mann I, dieser durch seinen Bruder Musa, 
und dieser 1413 durch die Hand seines Bruders Muha'mmed I. 
Mnha'ntmed I (1413—1421) drang 1415 mk seinen Krieger- 
scharen in Europa bis nach «Salzburg vor. Sein ^ohn 
Murad II (1422—1446, f 1451) erlitt 1443 bei Nissa 
durch ein von dem Könige Wladislaw III von Polen und 
Ungarn geführtes Kriegsheer eine Niederlage, erfocht aber 1444 
bei Varna, wo Wladislaw III fiel, einen entscheidenden Sieg 
(s S. 155). In seinem Siegeslaufe ward er durch den zum 
Reichsverweser Ungarns ernannten Johann Hnnya^di, durch deu 
im türkischen Lager erzogenen Fürsten von Epirns G e o r g K astri o' t a 
oder Ska'nderbeg (1443—1467) und durch innere Unruhen 
ausgehalten. Sein Sohn 
Muh ammed II (1446—1481) machte 1453 durch die Er¬ 
oberung Konstantinopels dem byzantinischen Reiche ein 
Ende (s. S. 164), ward aber 1456 vor Belgrad^dnrch Johann 
Hnnyadi geschlagen. Im Jahre L460 fiel Serbien (nun 
Provinz), 1460 der Peloponnes, 1461 Trapezen t^ 1463 der 
größere Teil von Bosnien, 1470 RegropiVnte, 1475 Kaffa 
und die K riin m,. 1479 die Walachei, 1480 Otra'nto in Italien
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.