Full text: Griechische und römische Geschichte (Teil 1)

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Zur Erweiterung: Die Griechen. 
Tapferkeit an; doch war das persische Heer vielleicht nicht größer 
als das makedonische. Nach mörderischem Kampfe mit dem rechten 
Flügel siegte Alexander und trieb den Eroßkönig in die Flucht. 
Währenddes griffen die Perser seinen linken Flügel, die Phalanx 
unter Parmenion, von allen Seiten mit Übermacht an und brachten 
ihn in große Not. Ehe jedoch der König Parmenion beispringen tonnte, 
brachen die Perser die Schlacht ab. Nun sank das morsche Perser¬ 
reich rettungslos zusammen. Alexander hatte schwere Verluste; von 
seiner Eardereiterei war die Hälfte tot oder verwundet. Dafür 
war er der Herr Asiens. 
2. In Susa fand er die von Ferres erbeuteten Standbilder 
des Harmodios und Aristogeiton und gab sie den Athenern zurück. 
Die Königsburg in Persepolis ließ er verbrennen zur Vergeltung 
für die Einäscherung Athens und zum Zeichen, daß die Barbaren- 
Herrschaft vorbei sei. 
Ostlich des Elburs-Eebirges erreichte er die uralte Heerstraße, 
die von Indien über den Kaspi-See nach Kolchis ging. Ihr eine 
Strecke folgend, unterwarf er die Völker im Flug; er gelangte 
bis ins fernste Afghanistan und über die schneebedeckten Pässe des 
Hindu-Kusch hinüber in winterlichen Märschen, die Xenophons 
Leistungen noch weit übertrafen. So erreichte er die Bucharei. Da 
Bessos alle Schiffe verbrannt hatte, fuhr er auf schilfgefüllten Leder¬ 
säcken über den mächtigen Orus (Amu) und bis an den Iazartes 
((Sir Darja): dort entstand seine entlegenste Städtegründung, das 
„äußerste Alexandrien" (Alesandria Eschäte). 
3. Über den Hindu-Kusch zurückkehrend, zog er durch denKhaibar- 
paß nach Indien, das er dem griechisch-persischen Handel zu- 
gänglich machen wollte. Schon stand er siegreich im Fünfstrom¬ 
land (Pendschab); aber die Furten des vom Sommerregen ge¬ 
schwellten Hydaspes, der zum Indus strömt, hütete König Poros 
mit zahlreichem Heer. Mit Mühe ward er überlistet; ein Teil 
des Heeres überschritt den Fluß. Alexanders Reiterei faßte die 
feindliche Stellung in beiden Flanken und im Rücken, und reitende 
Schützen trieben die Elefanten auf die eigenen Leute. Am Abend 
war das stolze Heer zersprengt; zwei Söhne des Poros lagen unter 
den Toten. 
3 a. Der Indus erhält in jener Gegend vier wasserreiche Zu- 
flüsse, alle vom Himalaya niederrauschend durch reiche Täler, in 
denen man zweimal des Jahres erntet: erst Reis, Mais und 
Hirse, im Winter unsere Getreidearten. Hier im Pendschab be¬ 
gannen die Wohnsitze der Hindus, schöner Menschen kaukasischer
	        
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