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III, Bilder aus der Geschichte des Miitelaliers.
Karl der Grosze.
Persönlichkeit. Karl der Große war ein großer, starker Mann.
Seine Größe betrug 7 Fuß. Im gewöhnlichen Verkehr war er milde
und freundlich; wenn es aber nötig war, konnte er auch streng werden.
Sechsundzwanzig Jahre war er alt, als er zur Regierung kam. Er
regierte von 768—814.
Sein Reich. Von seinem Vater hatte er das Frankenreich geerbt.
Dazu gehörten das heutige Frankreich, Belgien, Holland und die Rhein-
Provinz bis zum Rheine. (Karte 1.)
Eroberungen. In Italien eroberte er die Lombardei, in Spanien
das Land zwischen den Pyrenäen und dem Ebro, in Ungarn das Land
bis zur Raab, im Norden Schleswig bis zur Eider und Schlei und das
Sachsenland zwischen Rhein und Elbe. Außerdem besaß er die Schutz¬
herrschaft über den Kirchenstaat, den sein Vater gegründet und dem Papste
geschenkt hatte. Am hartnäckigsten war sein Kampf gegen die Sachsen.
Diese wohnten zwischen Rhein und Elbe. In 32 Jahren unternahm er
18 Feldzüge gegen sie. Jedesmal unterlagen die Sachsen. Aber sobald
er in einem andern Teile seines weiten Reiches beschäftigt war, sielen sie
wieder ab, und neue Feldzüge wurden nötig. Anführer der Sachsen war
Herzog Widukind. Mannhaft hatte dieser Heimatland und Väterglauben
gegen die Franken verteidigt. Endlich zweifelte er selbst an der Macht
seiner Götter und ließ sich taufen. Ihm folgte der größte Teil feines
Volkes. Acht Bistümer errichtete Karl der Große im Lande der Sachsen:
Münster, Minden, Paderborn, Hildesheim, Bremen, Halber¬
stadt, Verden und Osnabrück.
Karls Bemühungen um die Bildung seines Volkes. Karl der Große
war ein Freund der Schule und ein frommer Christ. Er verordnete,
daß die Priester auch Schule halten sollten; denn besondere Volksschulen
gab es noch nicht. Wo er hinkam, besuchte er die Schulen und lobte
und tadelte die Schüler nach Verdienst.
Wie Kaiser Karl Schulvisttation hielt.
AIs Kaiser Karl zur Schule kam und wollte visitieren,
Da prüft’ er scharf das kleine Volk, ihr Schreiben, Buchstabieren,
Ihr Vaterunser, Einmaleins, und was man lernte mehr;
Zum Schluffe rief die Majestät die Schüler um sich her.
Gleichwie der Ejtrte schied er da die Böcke von den Schafen.
Zu seiner Rechten ließ er stehn die Fleiß'gen und die Braven;
Da stand im groben Linnenkleid manch schlichtes Bürgerkind,
Manch Söhnlein eines armen Knechts von Kaisers Hofgesind'.
Dann rief er mit gestrengem Blick die Faulen her, die Böcke,
Und wies sie mit erhabner Hand zur Linken in die (Ecke;
Da stand im pelzverbrämten Rock manch feiner ßerrenfohn,
Manch ungezognes lNutterkiud, manch junger Reichsbaron.