IH. Könige aus dem Hause Hohen;ollern.
Das Herzogtum Preußen wird zum Königreich erhoben.
Auf den Großen Kurfürsten folgte sein Sohn Friedrich. Dieser
regierte von 1688—1713.
Durch die Erwerbung des Herzogtums Preußen war der Staat oe-
deutend vergrößert worden; durch die glorreiche Regierung des Großen
Kurfürsten hatte er Macht und Ansehen erlangt. Das legte dem neuen
Kurfürsten den Gedanken nahe, die Königswürde zu erstreben. Da ei
ein Fürst des Deutschen Reiches war, so mußte der Deutsche Kaiser hierzu
seine Zustimmung geben. Dieser war anfangs dagegen. Da chm aber
ein auswärtiger Krieg bevorstand, willigte er ein, wenn der Kurfurst chm
für diesen Krieg Hilfstruppen stellen würde. Der Kurfürst gmg auf diestu
Vorschlag ein. Ferner wurde vereinbart, daß der Kurfürst den Kömgv-
titel von dem Herzogtum Preußen und nicht von der Mark Branden¬
burg annehmen sollte. . -
Denn in dem Herzogtum Preußen war er selbständiger Herr,
als Kurfürst von Brandenburg dagegen war er vom Kaiser abhangig.
Da er aber nicht ganz Preußen besaß, konnte er nicht König von Preußen
werden, sondern nur König in Preußen. Westpreußen war damals noch
im Besitze der Polen.
Krönung. Am 18. Januar 1701 fand die Konigskrönung^ zu
Königsberg statt. Königsberg ist die Hauptstadt des Herzogtums Pfützen.
Friedrich nahm die Königskrone vom Altare der Schloßkirche zu Komg^
berg und setzte sie sich auf das Haupt. Er wollte dadurch andeute^ datz
er diese Krone nicht einem Menschen, sondern Gott verdanke. Der S ymuc
des Königs und der Königin war überaus kostbar. Für das Volk wurden
große Festlichkeiten veranstaltet. Aus einem freien Platze wurde em ^cyv
am Spieße gebraten. Aus zwei Adlerfiguren floß roter und weißer iiern.
Jeder durfte essen und trinken, soviel er wollte.
Die Stiftung des Schwarzen Adlerordens. Am Tage vor feiner
Krönung stiftete Friedrich den Schwarzen Adlerorden als höchsten Orden