IV. Das : äeitft untet _fi‘Miftfien oller saCisdien äaifecn,
1024-1125.
§ 22. Konrad II., 1024—1039.
1. Wahl. Nach dem Tode des kinderlosen Heinrich II. versammelten
sich die Großen des Reiches in der Rheinebene Oppenheim gegenüber zur
Wahl. Man schwankte zwischen zwei Vettern, den beiden fränkischen Grafen
Konrad dem Älteren und Konrad dem Jüngeren. Gewählt wurde der erstere.
(„Königswahl zu Kambe.") Konrad II. fand allgemeine Anerkennung und
erlangte auch bald die Kaiserkrone.
2. Tätigkeit im Innern. Der besonnene und tatkräftige Kaiser erhöhte
die Macht der Krone, indem er die Herzogtümer fast alle in der Hand
seines Sohnes Heinrich vereinigte und die kleinen Lehen erblich machte.
Er führte den Go ttes fr i eden ein, wonach von Mittwoch abend bis
Montag morgen sowie in der ganzen Advents- und Fastenzeit alle Fehden
ruhen mußten. Dagegen verging sich Konrad schwer durch das Laster der
Simonie; er besetzte nämlich viele Bischofsstühle und Abteien mit un¬
fähigen und unwürdigen Männern gegen Zusicherung ihrer Ergebenheit und
selbst gegen Geld.
Ein Ausstand seines Stiefsohnes, des Herzogs Ernst von Schwaben,
wurde leicht unterdrückt. Als Ernst sich von neuem empörte, fand er mit
seinem Freunde Werner nach abenteuerlichen Kämpfen den Tod. (Sage vorn
Herzog Ernst.)
3. Auswärtige Unternehmungen. Um sich gegen die zahlreichen
inneren und äußeren Feinde des Reiches einen mächtigen Bundesgenossen zu
gewinnen, trat Konrad die Mark Schleswig an seinen Freund Kanüt
d. Gr., König von Dänemark und England, ab. Dafür erwarb er nach
dem Tode des letzten Königs von Burgund dieses blühende Land (das
Rhonetal und die westliche Schweiz). Gegen die Polen und Böhmen
kämpfte sein Sohn Heinrich mit Glück.
Nach einer ruhmvollen Regierung starb Kaiser Konrad II. zu Utrecht :
in dem von ihm erbauten Dome zu Speier wurde er bestattet. Noch sieben
andere Könige fanden daselbst später ihre letzte Ruhestätte.
Konrads Gemahlin war die kluge und scköne Gistzla, eine Schwester
Heinrichs des Heiligen, die in erster Ehe mit dem Herzoge von Schwaben ver¬
mählt gewesen war. Ihre Fürsprache rettete ihrem Sohne aus jener ersten
Ehe, dem Herzog Ernst, das Leben, als er in die Gewalt des Kaisers gefallen
war. Ihren Gemahl begleitete sie auf ihren Reisen durch das Reich, und ihre
Wohltätigkeit erwarb ihr die Liebe und Verehrung des Volkes.