Object: Geschichte des Mittelalters (Teil 2)

Germanen und Christentum. 
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Hl. Fridolin nach Säkkingen am Bodensee, der Hl. Columban zum 
Elsaß und Zürichersee; sein Schüler, der Hl. Gallus, gründete das Kloster 
St. Gallen, der Hl. Pirminins baute Reichenau auf einer Insel des 
Bodensees und Murbach im Ober-Elsaß. Am Main predigte der Hl. 
Kilian, im Bayernlande, dessen Herzoge schon früh zum Katholizismus 
übergetreten waren, der hl. Emm er an (Regensburg) uud der Bischof 
Ruprecht vou Worms (Salzburg), beide fränkischer Abstammung. 
Der irischen Missionstätigkeit fehlte Plan und Zusammenhang. So 
kam es, daß manche Gründungen der Glaubensboten mit ihrem Märtyrer¬ 
tode wieder erloschen. Das Werk der Iren setzten angelsächsisches^^ 
Mönche unter dem Schutz der Päpste und der Pippiniden zielbewußter Mönche, 
mit großem Erfolge fort. Der hl. Willibrord gründete das Bistum 
Utrecht uud das Kloster Echternach, der hl. Suidbertus das Kloster 
Kaiserswerth, aber alle überragte der hl. Wyufrith, durch päpstlichen 
Erlaß vom 15. Mai 719 „Bonifatins" i) genannt, der „Apostel der 
Deutschen". 
tz 21. BoniFcitius. Von Glaubenseifer getrieben, wandte er sich 
zunächst nach Friesland. dann aber im Auftrage des Papstes nach Thü-domfaUus 
ringen und Hessen, gründete das Kloster Amoeneburg, fällte die heilige 
Eiche bei Geismar und suchte die verwilderte Kirche in Thüringen für 
das Christentum wieder zu gewinnen. Vom Papste, der ihn schon früher 
zum Bischof geweiht hatte, wurde er zum Erzbischose erhoben mit dem Rubere Ord- 
Anstrage, in den bekehrten Ländern Bischöfe zu weihen und einzusetzen. Kirche. 
Nun entfaltete er eine reiche Tätigkeit in allen deutschen Landen; be¬ 
sonders ordnete er die Kirche in Bayern, wo er die schon bestehenden Bis¬ 
tümer Regensburg. Passau, Salzburg und Freising abgrenzte, dann in 
Thüringen und Hessen, wo er die Bistümer Eichstätt, Würzburg, Bnra- 
berg und Erfurt einrichtete. Große Unterstützung fand er nach dem Tode 
Karl Martells an dessen Sohne Karlmann. Mit seiner Hilfe konnte er^^Üngen 
als Legat des Papstes nun an die schwierige Aufgabe herangehen, das im Innern, 
innere Leben der verweltlichten und verwilderten Kirche in Anstrasien mit 
frischem, kirchlichem Geiste zu erfüllen. Die Beschlüsse der ersten cmftra- 742. 
fischen Synode über die Kirchenzucht und die Verwendung der kirchlichen 
Güter wurden bestimmend für die ganze folgende Zeit. Bonifatins wurde 
zum Erzbischof von Mainz und Primas von Deutschland ernannt. 
So war die Einrichtung der deutschen Kirche vollendet. Unermüdlich war 
er bestrebt, dieses gewaltige Werk innerlich zn festigen und zu vervoll¬ 
kommnen. Tatkräftige Unterstützung fand er besonders bei angelsächsischen 
Landsleuten, die als Glaubensboten sich an ihn anschlossen. Mit ihrer 
Hilfe gründete er viele Klöster, so Fritzlar in Hessen, Ohrdruf in 
Thüringen, auch Frauenklöster in Tauberbischofsheim, Kitzingen und 
‘) Wegen des hl. Papstes Bonifatius, dessen Feier auf den 14. Mai fällt.
	        
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