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Da schrie die Mutter vor Schrecken laut auf. „Welche von ihnen
ist die meines Kindes? sage mir das! Befreie das unschuldige Kind!
Erlöse es von all dem Elend! Trage es lieber fort! Trage es in Gottes
Reich! Vergiß meine Tränen, vergiß mein Flehen und alles, was ich
getan habe.“
„Ich verstehe dich nicht!“ sagte der Tod. „Willst du dein Kind
zurück haben, oder soll ich mit ihm nach jenem Orte gehen, den du nicht
kennst?“
Da rang die Mutter die Hände, fiel auf die Knie und bat den
lieben Gott: „Erhöre mich nicht, wenu ich gegen deinen Willen bitte,
der allezeit der beste ist! Erhbre mich nicht!“
Und sie ließ ihr Haupt auf die Brust hinabsinken.
Und der Tod ging mit ihrem Kinde nach dem unbekannten Lande.
Mans Christian Andersen. (Samtliche Märchen.)
5. Mulfter.
1. Mutter· schallt es immerfort
und fast obne Vause.
„Mutter“ hier und „Multer“ dort
in dem ganzen vWautse.
2. Aberall zugleich zu sein,
ist ißr nicht gegeben,
sonst wobl hätte lie, ich mein,
ein bequemer Leben.
3. Jedes vuft, urnd auf der Stellꝰ
will sein Recht es kriegen,
und sie kann doch nicht so schnell
wie die Schwalben fliegen.
4. Ich, fürwahr, bewundre lie,
daß sie noch kann lachen;
was allein bat sie für Mulz⸗,
alle satt zu machen!
5. Kannm micht einen Augenblick
lich zu vuhn ersauben,
urd das hält sie gar für Glück!
Sollte man es glauben?
Tohannes Trofan.
6. Das Erkennen.
1. Ein Wanderbursch' mit dem Stab in der Hand
kommt wieder heim aus dem fremden Land.