Deutsche Geschichte.
Übergangszeit vom Mttelalter zur Neuzeit
um 1500.
Anzeichen und Kennzeichen -er neuen Zeit.
Um die wende des 15. und 16. Jahrhunderts beginnt der
dritte große Abschnitt der Weltgeschichte, die Neuzeit. Neue Waffen, neue
Bücher, neue Vorbilder in Kunst und Leben, die Entdeckung neuer Länder
und Meere, das alles mutzte schon den Zeitgenossen den Anbruch einer
neuen Ara fühlbar machen, obwohl ihre Blicke mehr rückwärts als vorwärts
gewendet waren. Sie glaubten nämlich an die Möglichkeit einer Wieder¬
geburt (renaissance) des klassischen Altertums und hofften aus eine Er¬
neuerung (Reformation) des Reiches und der Kirche. Und die Alten
haben in der Tat den bahnbrechenden Männern der Neuzeit vielfältig
als Wegweiser gedient. Das Studium der antiken Literatur- und Kunst¬
werke erneuerte im 15. Jahrhundert Wissenschaft und Kunst, auf die Lehren
der Bibel gründete sich die im 16. Jahrhundert erstehende protestantische
Kirche, auf die Rechtslehrer des römischen Kaiserreiches beriefen sich die
Bürsten, als sie im 17. Jahrhundert die unumschränkte (absolute) Re¬
gierungsgewalt an sich rissen.
Die neue Richtung heitzt in der Wissenschaft Humanismus, in der
Kunst Renaissance, in der Kirche Reformation und im Staate Abso¬
lutismus.
Oer Humanismus.
Das Geistesleben des ZTtittelalters trug einen vorwiegend kirchlichen
Charakter. Dieser war aber schon seit dem 14. Jahrhundert im Schwinden
begriffen und machte langsam, aber stetig einer freieren Richtung Platz, die
vogel-heid«, (beschichte. 3. Bö. 1