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Abschluß bringen. Von des Aeschylos Dramen ist Agamemnon vielleicht
die lebendigste, effectvollste. Da es schwer ist, eine Charakteristik des
alten Dichters durch bloße Erklärung zu geben, so mag die übersichtliche
Vorführung eines seiner Werke vielleicht der beste Weg sein, um einen
leisen Begriff seiner liefen, mächtigen, einfachen und großartigen Weise
zu vermitteln:
Die Bühne zeigt das Königshaus der Atriden in Argos mit Götter¬
bildern am Eingang. Es ist Nacht. Auf dem Söller liegt ein Wächter,
der sich aufrichtet, wie der Vorhang sinkt, des Amtes Mühsal beklagend,
welches ihn die Nächte hindurch ruhelos hier oben hält, statt im trau¬
lichen Gemach sicher und ruhig des Schlafes zu genießen. Als
Diener des Atridenhauses ist er aufgestellt, nach den Feuerzeichen zu
spähen, welche die Ankunft des Herrn und Königs verkündigen sollen;
„die unwillkommene im Hause,"
„Das nicht wie sonst in bester Art verwaltet wird."
Und das Feuerzeichen erscheint wirklich auf den Bergen in Nord-
osten. Der Wächter jauchzt laut auf und erweckt die Palastbewohner.
Während Chöre weiblicher Dienerschaft, aus dem Thore kommend, über
die Bühne ziehen, tagt es allmählich. Jubelruf ertönt; auf den Altären
wird Feuer angezündet; der Chor der Alten betritt die Orchestra, den
Altar des Dionysos umschreitend, int feierlichen Wechselgesang sich er¬
gehend Über die Schrecken des troischen Krieges, die Trauer der in j
der Heimath Zurückgebliebenen und in Erwartung der künftigen Geschicke -
das Loos des unthätigen Alters beklagend, das schwach ist
„wie ein Kind,
Ein Tags umschwebendes Traumbild."
Indessen sieht man Klytänmestra an den Altären bald hierhin, bald (
dorthin gehen, und Weihrauch sammt Opferkuchen in die Opferflamme 5
legen. Der Chor, mit Ehrfurcht der Königin nahend, fragt um will- *
kommene Kunde von Troja. Mit Widerstreben enthüllt sie selbst die 3
nahe Wiederkehr, erzählend, wie die Feuerzeichen vom Jda her den Weg ;
gefunden hatten in das heimathliche Argos:
„Da ein Signal das andre int Postenlaus
Entsandte."
Halb freudenvoll, halb zweifelnd, harrt der Chor, in tiefes Sinnen n
sich .versenkend und ahnungsvoll erbangend vor der Macht des Verhäng- *
nisses, vor dem ewigen Walten des Schicksals, welches Gerechtigkeit jj
fordert für jedes Vergehen und Sühne für jede Zwietracht; denn noch ^
war der Fluch nicht gelöst, der auf dem Hause der Atriden lag. Neue 0.
Unthat hat sich zu der alten Last gesellt:
„Und der Blitz trifft
Das zu hoch Gethürmte."