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II. Außereuropäische (Erbteile.
2.Monsun- Von Vorderindien bis nach Japan und der mandschurischen Küste
n'ien' weht tri jedem Sommerhalbjahr der feuchtwarme Seewind über das
Land, dem er die regelmäßigen Monsunregen bringt: Vom Indischen Ozean
aus SW., vom Großen aus S. und SO. Im Winterhalbjahr weht
in entgegengesetzter Richtung der kalte und trockene Landwind. Die Witte-
rungsverhältnisse sind also gerade umgekehrt wie in den Ländern am Mittel-
meer, die trockene Sommer und Winterregen besitzen. Das übrige
SW.-Asien ist von Arabien bis in das sw. Sibirien und in das Jndusgebiet
größtenteils von Wüsten und Steppen erfüllt, da es allen großen Meeres-
flächen fern liegt mit Ausnahme des Indischen Ozeans, dessen Luft jedoch
3. Nord- von ihm abgelenkt wird. Nordasien, von der Kirgisensteppe durch
asien. Sibirien bis ins Amurgebiet, empfängt gleichmäßigere Niederschläge
und trägt deshalb ungeheure Waldungen; aber der sonst wärmende SW.-
Wind kommt ihm zur Winterzeit festländisch gekältet zu, und der Abfluß
der äußerst kalten, also auch sehr schweren Luft gegen O. nach den Ge-
bieten der Luftauflockerung über dem wärmeren Meer ist durch das Küsten-
gebirge gehemmt. Daher senken sich auch in Nordasien wie in Europa
und Nordamerika die Isothermen in ihrem ö. Verlauf gegen S. und
heben sich erst wieder nahe der Küste; die 0-Jsotherme erreicht am Amur
den 59. Parallelkreis. In jedem Sommer steigt in den Wüsten des SW.
die Hitze so hoch wie in der Sahara, daß man Eier im Sande des Bodens
sieden kann; das Quecksilber bleibt im Lena-Gebiet durchschnittlich in jedem
Januar hämmerbar (S.42 Anm. 1); NO.-Sibirien ist im Winter der kälteste
Raum der ganzen Erde. Am Eismeer breiten sich nur öde Tundras
aus (S. 42); das Gewässer der sibirischen Ströme aber wird in der monate-
lang fast immer scheinenden Sommersonne so leidlich warm, daß es schmilzt
und die nordasiatische Flachsee verhältnismäßig eisfrei macht. Der mutige
Schwede Nordenskiöld snürdenschöld^ fand bei Entdeckung der „nord-
östlichen Durchfahrt", d. h. bei seiner Umfahrung der asiatischen
Nordküste von Europa aus, im Spätsommer 1878 selbst an der Taimyr-
Halbinsel kein Eis.
Iii. Der Monsungürtel Asiens birgt allein Wärme und Feuchtigkeit
^aiuta recht üppiges Gedeihen der Pflanzen- und Tierwelt; noch bis
Kultus, nach Japan reicht eine niedrige Fächerpalmenart. Ostindien nebst dem
I.Monsun-Ostindischen (Malaiischen) Archipel ist durch Tropenwald, Affen, Tiger,
afien' Indische Elefanten und Nashorn - Arten bezeichnet als die Hälfte des
Monsungürtels, in der anch der Winter warm bleibt. So viel Lebens-
mittel, namentlich Reis, bringt indessen in seinen beiden Hälften der
Monsungürtel hervor, daß hier auf nicht ganz V, des asiatischen Areals