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ten, den Namen jenes ausgezeichneten Volkes auch sich beizule-
gen; und schon nicht lange nach Homer wurde der gefeierte
Name Hellas und Hellenen der Gesammtname des ganzen
Landes und Volkes. Die Römer aber nannten das Land Grae¬
cia und dessen Bewohner Graeci, nach einem anderen Volk-
stamme, den sie zuerst kennen gelernt hatten, nach den G r ä k e n
(Tgaixot) nämlich, die aus den Gebirgen von Epirus nach Un-
teritalien ausgewandert waren. Der Name dieses Volkstam-
mes wurde nun zunächst auf Unteritalien (Graecia magna),
dann auch auf das Urlanb selbst zur Bezeichnung aller Länder
zwischen dem jomschen und ägeischen Meere übertragen *). Nach
dem Beispiele der Römer Pflegen auch wir die Hellenen Grie-
chen und Hellas Griechenland zu nennen.
O. S. Die einzelnen Bestandteile Grie-
chenlands
Dieses Hellas oder Griechenland wird durch die Natur
selbst in drei Theile getheilt, von denen jeder geeignet scheint,
unabhängig von den anderen ein eigenthümliches Leben in sich
entwickeln zu können: in Nordgriechenland, Mittelgrie-
chenland oder das eigentliche Hellas und in die südliche
Halbinsel oder den Peloponnes. In diesen drei Haupt-
theilen bildet wieder die gebirgige Beschaffenheit des Bodens
von selbst eine Menge kleiner Landschaften, die durch ihre na-
türliche Begrenzung zur Bildung kleiner, selbständiger Staaten
am geeignetsten scheinen; wie es denn für eine freie und eigen-
thümliche EntWickelung und Bildung der Griechen überhaupt
von Wichtigkeit ist, daß ihr Land, bei der Leichtigkeit des Ver-
kehres mit anderen Völkern, dennoch durch trennende Berge und
Meere hinlänglichen Schutz gewährte gegen störende Einflüsse
von außen.
L Nordgriechenland.
Dasselbe erstreckt sich von dem akrokeraunischen und kambu-
Nischen Gebirge bis zu der Bergkette des Öta und Pindus,
*) Ganz ähnlich benennen die Franzosen noch jetzt unser Vaterland nach
den Allemannen, welche ihnen zunächst am Oberrhetn ihren Sitz hatten.