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nete sich nicht zur Wiedererweckung des Ruhmes dieser Helden;
Thessalien wurde kaum noch zu den griechischen Staaten gezählt.
2. Epirus Oy "Hnttgog, das Festland, im Gegensatz zu
den Inseln des jonischen Meeres so genannt, das heutige Al-
fronten oder das Paschalik Janina) liegt westlich von Thessalien
und ist ungleich weniger fruchtbar als dieses. Es ist sehr ber¬
gig, besonders im Norden, wo die Akrokeraunen an der Küste
vorbeistreifen und mehre Ketten in das Innere des Landes aus-
senden. Der Acheron und Kocytus, die sich in den Meerbusen
Acherusia ergießen, sind die Hauptflüsse, welche die alte Volks-
sage auch zu Flüssen der Unterwelt machte Die Hauptzierde
des Landes war Dodöna, der berühmte Sitz des Orakels des
obersten der Götter, in der Nähe des heutigen Janina. Weiter
nordwärts, an der Küste von Jllyrien, lag Epidamnus (Dyrr-
hachium). Die Bewohner von Epirus bestanden theils aus hei-
lenischen, theils aus barbarischen Stämmen, unter denen der
Stamm der Molosser der angesehnste war. Diese standen unter
der Regierung von Königen, welche sich rühmten, von Achilles
abzustammen. Epirus blieb noch weit mehr als Thessalien in
der Kultur der Griechen zurück und ist deshalb in der Geschichte
derselben höchst unwichtig und uninteressant. Die angeblichen
Nachkommen der Epiroten, die Arnauten oder Albanesen, gehö-
ren noch jetzt zu den kriegerischsten, aber auch wildesten Völkern
Europas.
IL Mittelgriechenland oder Hellas.
Dieser Theil, (jetzt Livadien genannt) das Herz von Grie-
chenland, reichte von jener nördlichen Grenze südostwärts bis
zum Isthmus von Korinth und umfaßte acht Landschaften:
1. Akarnanien. Dieses grenzt nördlich an Epirus, west-
lich an das jonische Meer, und ist voll Waldungen. Stratus,
unfern der Mündung des Achelous (j. Aspro), Akt tum auf
dem gleichnamigen Vorgebirge, Ambracia, Lenkas, Olpä,
Stratus sind die bedeutendsten Orte dieser Landschaft. Die
Bevölkerung hat nie eine geschichtliche Bedeutung erlangt, so
sehr man auch ihre Treue und Tapferkeit rühmte.
2 Ätolien ist groß, aber unter allen am wenigsten be-
bauet. Der Achelous, der größte Fluß Griechenlands, bildet