Full text: Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen

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ter nördlich Thasos, Jmbros, Samothrace und Lem- 
nos Die letzte, jetzt Limno, auch Stalimene genannt, hatte 
ehemals viele Vulkane und Bergwerke, weshalb die Mytholo- 
gie den Wohnsitz des Vulkan (Hephästus) und der Cpklopen 
hieher verlegte. 
Allein diese Küsteninseln sind bei weitem nicht die einzigen. 
Das ägeische Meer oder der Archipelagus ist bis nach 
den Küsten von Asien hin mit Inseln wie übersäet; darum auch 
nennen die Türken dieses Meer Adalar-Denghisi, d. i. Insel- 
meer. In diesem Labyrinthe von Inseln finden wir zwei beson¬ 
dere Gruppen, von denen die westlichen Cpkladen oder im 
Kreise (xyzXo?) liegende, die östlichen Sporaden oder zerstreut 
liegende (von anogag, otihqm) genannt wurden. Welche 
Inseln aber genau zu der einen, welche zu der anderen ge- 
rechnet werden müssen, darüber waren selbst die Alten nicht et- 
nig. Den Mittelpunkt der Cpkladen bildet De los (jetzt Dilt), 
eine kleine, felsige Insel, die dem Apollo geheiliget war. Um 
sie herum liegen unter anderen: Paros, berühmt durch seinen 
Marmor, Keos, (jetzt Zia), und Naros, die größte und 
fruchtbarste von allen. Unter den Sporaden sind die wichtig- 
sten: Thera (Santorin), Scyros (Sciro) und Amorgos 
(Amorgo) 
Unter den einzeln liegenden größeren Inseln sind die merk- 
würdigsten Kreta und Cypern. — Kreta (Kandta), die Köni¬ 
gin der griechischen Inseln, war reich an Wein, Öl, Getreide 
und Südfrüchten jeder Art Sie ist von einer Gebirgskette 
durchzogen, unter deren Gipfeln der Ida und Dikte die bekann- 
testen sind. Auf dem Ida war der Mythe zufolge Zeus selber 
erwachsen. Schon früh freueten sich die Bewohner der Ord- 
nung und Sicherheit, als Folge der strengen Gesetze ihres Kö- 
niges Minos. Der Sage nach war die Insel mit hundert 
Städten bedeckt und wurde deshalb „Hekatompolis" genannt. 
Die bedeutendsten Städte waren Knossus mit dem berühmten 
Labyrinthe, einem Werke des Künstlers Dadälus; ferner Gor- 
tya und Cydonia (Canea). — Cypern (Kibris), gleichmäßig 
wie Kreta durch seine Lage begünstiget und durch den fortwäh- 
renden Einfluß der benachbarten Phönizier, welche früher die 
Herren dieser Insel gewesen waren, civilisirt, galt im Alter-
	        
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