Full text: Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen

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thume für eine der fruchtbarsten und reizendsten Inseln auf der 
Welt. Sie war deshalb auch der Venus (Aphrodite), der Göt- 
tin der Schönheit, vorzuglich heilig. Salamis, Paphos und 
Citium sind hier die merkwürdigsten Städte. 
Auch den ganzen Küstenstrich von Kleinasien entlang erhob 
sich eine Insel nach der anderen. Die bedeutendsten unter den- 
selben warm: Lesbos, mit der Stadt Mitplene (Castro), dem 
gefeierten Geburtsorte des Dichters Alcäus und der Dichterin 
Sappho, und mit der Stadt Methymna (Molivo). Nach ihrer 
Hauptstadt wurde die Insel später „Mitplene", und daher auch 
jetzt noch Metelino genannt. — Chios (Skio), südlich von 
Lesbos, an der jonischen Küste, von Homer gewöhnlich „die 
weinreiche" genannt. — Santos, noch südlicher, das Vater- 
land des Philosophen Pythagöras. — Kos (Stanko), der Ge- 
burtsort des Malers Apelles und des Arztes Hippokrates. — 
Rhodus, die Roseninsel (potfoy), eine im Alterthume durch 
Seemacht, Handel und Wissenschaft ausgezeichnete Insel, auf 
welcher der. Dichter Antiphanes geboren wurde. Den Hafen 
der gleichnamigen Hauptstadt zierte eine Zeitlang der siebenzig 
Ellen hohe Koloß des Sonnengottes, ein Meisterwerk des Chares. 
Im Ganzen bieten diese in den griechischen Gewässern lie¬ 
genden Inseln dieselben Reize da, wie die meisten Landschaften 
des Festlandes, indem der blaue Himmel, die reine milde Luft, 
der malerische Wechsel der Gegenden den Sinn für das Schöne 
weckte und den Reiz des Lebens erhöhte. 
§♦ A. Eintheilung und Überficht der 
griechischen Geschichte. 
Die ältere Geschichte der Griechen zerfällt in die beiden 
Haupttheile vor und nach den Perserkriegen. Der erstere ist 
mehr oder weniger mythisch oder fabelhaft, der zweite historisch. 
Jedoch können diese beiden Hälften nach wichtigen und einfluß- 
reichen Begebenheiten wieder in mehre besondere Theile zerlegt 
und überhaupt folgende fünf Perioden füglich aufgestellt werden. 
Erste Periode. Von den ältesten Zeiten bis zur 
Einwanderung der Dorier in den Peloponnes, 
1104 vor Chr. — Das mythische Zeitalter.
	        
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