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Die ältesten Völker und Reiche.
vordringende Völker gewahrt zn haben. Baktrien erscheint schon in
uralter Zeit als ein mächtiges, das östliche Iran beherrschende Reich.
Hauptstadt war das berühmte Baktra. Das Volk teilte sich in vier
streng gesonderte Kasten: Priester, Krieger, Ackerbauer, Handwerker.
Ihre Religion, sowie überhaupt die der Arier, knüpft sich an die Person
Zoroasters, von dem wir noch hören werden.
Den schönsten und größten Teil des arischen Hochlandes nahm
Medien ein, das westlich von Assyrien, nördlich von Armenien und an
das Kaspische Meer, östlich an Parthien, südlich an Persis und Elymais
grenzte. Die Meder waren ein zahlreiches Volk, das über 500 Jahre
den Assyrern gehorchte. Schon zur Zeit, wo König Sennacherib in
Judäa sein Heer verlor, machten sie Versuche, das assyrische Joch ab-
zuschüttelu; es gelang ihnen dieses damals aber nur zum Teil. Auf ein
gewisses Maß von Selbständigkeit läßt freilich schließen, daß sie den
Dejokes zum Könige wählten, der sich den Ruhm eines gerechten und
klugen Mannes im Volke erworben hatte. Dejokes (710—657) resi¬
dierte in der Stadt Ekbatana (Hamadan), wo er einen prächtigen
Palast baute, der mit sieben Mattem umgeben war, deren Zinnen
in verschiedenen Farben strahlten. Dieser erste König hat zwar
die assyrische Herrschaft nicht förmlich abgeschüttelt, aber er bereitete
den Befreiungskampf vor, indem er die verschiedenen Stämme enger
verband.
Sein Sohn Phraortes (655—633) konnte schon an Erweiterung
seines Gebietes denken. Er unterwarf Persien und wagte dann sogar
einen Zug gegen Niniveh, die Hauptstadt Assyriens. Auf diesem Zuge
aber fand er in einer Schlacht seinen Tod. Glücklicher war sein Nach-
solger Kyaxares (633—595), der den Tod seines Vaters zu rächen
beschloß. Schon hatte er die Assyrer in einer großen Schlacht besiegt
und rückte auf Niniveh, da erhielt er die Kunde, daß skythische No-
madenhorden vom Kaukasus her in Medien eingefallen seien. Er mußte
daher in Eilmärschen zur Heimat zurück und brauchte jahrelang, bis er
den Feind über die Grenzen geschlagen hatte. Alsdann nahm er den
Kampf mit Assyrien wieder auf und eroberte im Bunde mit dem Baby-
lottier Nabopolassar Niniveh. Einige Jahre später starb er. Die
Grenzen seines Reiches erstreckten sich von den Grenzen Indiens bis an
den Fluß Halys und Kappadokien.
Astyages (595—560) ähnelte in nichts seinem großen Vater. Er
hatte weder die Eigenschaften eines Kriegshelden noch die eines weisen
Friedensfürsten. Der Unthätigkeit und Üppigkeit ergeben überlieferte er
das väterliche Erbe den Perfern.