Die Ägypter.
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folgern verfiel das Reich immer mehr. Sie unterhielten eine große An-
zahl fremder Krieger und erzürnten dadurch die Ägypter. Noch mehr
ärgerte es diese, daß seit Psametich den fremden Kaufleuten, welche früher
nur an einem bestimmten Platz das Land betreten durften, eine größere
Freiheit des Verkehrs gestattet wurde. Sie durften im Lande reisen und
Niederlassungen gründen. Diese Erlaubnis machten sich namentlich die
Griechen zu nutze, welche unter dem vorletzten Pharao, Amasis
(570—526), an einem Nilarm eine eigene Stadt, Naukratis, gründeten,
wo ihre Handelsschiffe anlegten. Amasis starb, als der Perser Kambyses
gegen Ägypten anrückte. Sein Sohn Psamenit wurde bei Pelusium
von den Persern besiegt, das Land eine persische Provinz (525).
der ägyptische Staat.
§ 57. Der König (ägyptisch Phnro, in der Bibel Pharao) hatte
seinen Namen von einem Gotte. Es heißt z. B. Ramses Sohn des Ra,
des Sonnengottes, Thutmosis Sohn des Thot, Amenophis der von Amon
Geliebte u. s. w. Der König wurde von dem Volke als ein Gott ver-
ehrt und war unbeschränkter Herr über Land und Leute.
Das Volk war in erbliche Stände geteilt, nämlich in Priester,
Krieger, Ackerbauer, Gewerbsleute und Hirten. Jedoch waren diese Stände
nicht wie bei den Hindu eigentliche Kasten; denn es fanden unter den-
selben Wechselheiraten statt, der König konnte einen gemeinen Mann in
den höchsten Stand erheben, und endlich zogen nicht bloß die Krieger,
sondern auch die andern Stände gegen den Feind.
Der erste Stand war der der Priester. Die vornehmsten Staats-
ämter waren in der Regel von Männern aus priesterlichen Geschlechtern
besetzt, während die andern die eigentlichen priesterlichen Dienste in den
vielen Tempeln des Landes versahen. Die Priesterschaft war sehr zahl-
reich und hatte einen großen Grundbesitz. Auch die Sterndeuter, die
Ärzte, die Baumeister und Schreiber gehörten als untere Abteilungen zu
der Priesterschaft.
Ein kleiner Teil der Krieger war an der Grenze gegen Nubien
angesiedelt, der bei weitem größte in Unterägypten, weil dieser Landstrich
den Einfällen aus Syrien und Arabien her ausgesetzt war. Von dem
Pharao war jeder Kriegerfamilie sieben Morgen Landes angewiesen; da-
für zogen die Männer auf den Befehl Pharaos in den Krieg, oder
dienten, wenn sie die Reihe traf, in den Grenzfestungen oder in der könig-
lichen Leibwache, bis sie von andern abgelöst wurden.
Die Ackerbauer und Hirten waren erbliche Knechte oder
Pächter des Königs resp. der Priesterschaft; sie betrieben ihre Geschäfte