Full text: Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen

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andern Herzogtümer meist durch Güte und Nachgiebigkeit zur 
Anerkennung. 
Mit den Ungarn schließt er einen neunjährigen Waffenstillstand 
gegen Tributzahlung. Kluge Benutzung dieser Zeit; Heinrich legt 
zur Sicherung der Grenzen Burgen an, aus denen später Städte 
erwachsen sind, wie Goslar, Quedlinburg (man hat deshalb Heinrich 
den Städtegründer genannt; doch gab es damals längst Städte, 
die auf den Trümmern der alten Römerstädte gebaut oder aus 
geistlichen Stiftungen hervorgegangen waren); -ferner bildet er aus 
seinen Sachsen ein Reiterheer (wozu?). 
Heinrich sichert und erweitert die Grenzen gegen die Slaven 
(wessen Nachfolger ist er darin?), erobert Brennabor, legt den 
Grund zu der Nordmark (Altmark) und der Mark Meißen. 
Gegen die Dänen schiebt er die Grenzen bis zur Schlei hinaus 
(Schleswig). 933 schlägt er die Ungarn bei Merseburg. 
So ist Heinrich I. der eigentliche Gründer des deutschen Reiches 
geworden; deutsch (von diutisc), zuerst als Bezeichnung der Volks- 
spräche im Gegensatz zum Lateinischen und Romanischen, kommt 
jetzt allmählich als Volksname in Gebrauch. 
§• 105. Ihm folgt Otto I. der Große (936 — 973), ein gewaltiger 
Herrscher, der das Werk seines Vaters glänzend fortführt. Die 
Empörungen der aufständischen Herzöge, mit denen sich sein eigener 
Bruder Heinrich verbunden hatte, schlägt er mit Strenge nieder; 
Versöhnung mit Heinrich im Dom zu Frankfurt. Die Herzog- 
tümer an seine Verwandten. 
Otto schlägt die Ungarn auf dem Lechfelde bei Augsburg 955. 
Kämpfe gegen die Slaven, zu deren Bekehrung er das Erz- 
bistum Magdeburg gründet (Bistümer Brandenburg, Merfe- 
bürg u. a.). Böhmen lehnsabhängig von Deutschland. 
Otto stellt die seit Arnulfs Tode unterbrochene Verbindung 
Deutschlands mit Italien wieder her. Er befreit und heiratet die 
Königin Adelheid, die Erbin Italiens, die ihn um Hilfe gegen die 
Gewalttätigkeiten eines italienischen Großen angerufen hatte. 
962 erneuert er das römische Kaisertum. Heiliges römisches Reich 
deutscher Nation. 
Otto faßt das Kaisertum im Sinne Karls des Großen auf. 
Der Kaiser ist Oberlehnsherr des Papstes; hat das Recht, denselben 
einzusetzen; ebenso hat er das Recht, die Bischöfe und Äbte mit 
Ring und Stab zu belehnen (was bedeuten diese Sinnbilder?). 
Dieses Recht hatten die Könige von den Zeiten der Merowinger
	        
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