Full text: Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen

— IV — 
muß auch ferner das Haus bleiben." Vereinfachung und Vertiefung! 
Das sind die Losungsworte. 
Für das Gebiet der Geschichte will mein Hülssbuch diese Forde- 
rungen verwirklichen helfen. Der zweite Teil des Buches giebt 
eine sorgfältige Auswahl des für unsere Mädchen Wissenswertesten 
aus der Staatengeschichte; überall ist das Kulturgeschichtliche be- 
sonders betont. Der Stoff wird nicht in einer gleichmäßig fort- 
laufenden erzählenden Form gegeben, sondern in einer kurz an- 
deutenden Weise, die sowohl den Lehrer wie die Schülerin zwingt, 
die eigentliche Arbeit in der Unterrichtsstunde zu bewältigen. Der 
Wortlaut wird manchmal von Fragen unterbrochen, welche nur die 
aufmerksame Schülerin mit Hülfe der im Unterricht vorhergegangenen 
Vorbereitung durch den Lehrer zu beantworten wissen wird. Die 
Schülerin muß die Form für die Wiedererzähluug selbst finden. 
Der erste Teil, die Zeittafel, giebt ungefähr 140 fett gedruckte 
Zahlen zum Auswendiglernen, verbindet dieselben miteinander durch 
Aufführung der notwendigsten Zwischenglieder und gewährt so die 
Grundlage für jede spätere Wiederholung des Einzelnen wie des 
Ganzen. 
In der Zeittafel habe ich sodann den Versuch gemacht, die 
Litteratur- und Kunstgeschichte, die beide gerade für unsere Anstalten 
eine hervorragende Bedeutung haben, zu der politischen Geschichte 
in eine fruchtbare Beziehung zu setzen. Jede linke Seite der Zeit- 
tasel enthält Zahlen und Thatfachen aus der politischen Geschichte; 
gegenüber auf der rechten Seite finden sich die Namen derjenigen 
Dichter und Künstler (mit Aufzählung ihrer Hauptwerke), welche als 
Zeitgenossen jener (auf der linken Seite aufgeführten) Ereignisse 
gelebt haben. So kann einerseits die Entwicklung einer jeden Reihe, 
sowohl der politischen als auch der Litteratur- und Kunstgeschichte, 
für sich im Zusammenhange betrachtet, andererseits die Verbindung 
der beiden (bezugsweise drei oder vier) Reihen hergestellt und so 
die Wechselwirkung zwischen den beiderseitigen Erscheinungen zur 
Anschauung gebracht werden, was namentlich in dem Falle, daß 
Litteratur- und Kunstgeschichte in besonderen Stunden unterrichtet 
werden, von großem Nutzen ist. Vielleicht ist es auf diese Weise 
möglich, dem Gedanken der Konzentration der geschichtlichen Fächer 
um einen Schritt näher zu kommen. 
Die Auswahl der Daten ist auch in der Litteratur- und Kunst- 
geschichte eine möglichst knappe. Daß mein Buch für diese beiden 
Fächer nur kurze Mitteilungen giebt, möchte ich als einen Vorzug
	        
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