42
Griechische Geschichte.
KymeKyme (Cumä) in Campanien, die Mutterstadt von Neapolis,
wichtig durch seinen Einfluß auf die Kultur Mittelitaliens und Roms,
das bort dort z. B. die Schrift erhielt. — In Südgallien gründeten
Massalia Phokäer M a f s a l i a. Von hier aus haben die Kelten die Schrift, den
Wein- und Ölbau empfangen. Auch an der spanischen Küste haben die
Massalioten Niederlassungen gegründet; ein Massaliot war Pytheas,
der zu Alexanders Zeit zuerst die Küste Germaniens erreichte.
In Afrika ist neben dem ägyptischen Naukratis die Fünfstadt bort
Kyrene Kyrene zu erwähnen, wohlhabend durch die Fruchtbarkeit seiner
Fluren und durch Karawanenhandel.
Im Norden des ägäischen Meeres haben besonders die Chalkidier
Chalkidike auf der erzreichen, dreizackigen Halbinsel, die nach ihnen Chalkidike
genannt wurde, über 30 Städtchen angelegt; dort lag auch das von den
Korinthern gegründete Potidäa; weiter östlich Abdera, das
d^Propontis „Schilda" der alten Welt. Unter den Kolonien an der Propontis ragten
"0ng üjfnos das milesische Kyz iko s und das von Megarern angelegte B y z a n z
hervor, an dem prachtvollen Hafen des goldenen Horns in äußerst
günstiger Welthandelslage gegenüber dem früher gegründeten C h a l -
k e d o n gelegen. Die Kolonien an dem Pontos Euxeinos, dem
gastlichen Meere, wie man das anfangs durch seine Stürme und wilden
Anwohner verrufene schwarze Meer bald nennen durfte, stammten fast
sämtlich von Milet, das 80 Städte gegründet haben soll: S i n o p e und
Trapezünt waren die wichtigsten an der Südküste, P a n t i -
k a p a i o n und P h a n a g o r i a an der Nordküste, die bald durch ihre
Getreideausfuhr große Bedeutung für das kornarme Griechenland
gewannen.
Wirtschaftliche, geistige und politische Entwicklung in der
zweiten Hälfte des griechischen Mittelalters.
§ 30. Wirtschaftliche und geistige Entwicklung. Während die
Kolonisation die griechische Kultur über einen großen Teil der
Mittelmeerküsten trug und auf die eingeborenen Völker allenthalben
bedeutenden Einfluß ausübte, entwickelte sich das wirtschaftliche
Seehandel L e b e n in gewaltiger Weise. Es entstand ein lebhafter Seehandel,
dessen Bereich sich vom Asowschen bis zum Tyrrhenischen Meere, von
Ägypten bis Südgallien und Spanien erstreckte. Die verschiedenen
Landschaften tauschten ihre Erzeugnisse untereinander aus, ebenso Roh-
stoffe, z.B. Getreide, Wem und Öl, Erze, Fische, wie gewerbliche Er-