Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

Die Freiheitskriege. Angriffskrieg gegen die Perser. 
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Heer wurde von Gelon und Theron durch eine Kriegslist bei Himera (480) 
völlig geschlagen. Der punische Anführer Hamilkar stürzte sich, um das Heer 
durch seinen Opsertod zu retten, in die Flammen — vergeblich. So besaß 
das griechische Volk im weitesten Sinne des Wortes jetzt im Osten und Westen 
des Mittelmeeres das Übergewicht. 
3. Angriffskrieg gegen die Perser (479—449). 
Stiftung des attischen Seebundes. 
Schon bei Mykale hatten Perser und Griechen gleichsam die Rollen 
gewechselt. Jene wagten nicht mehr, diesen auf dem Lande oder zur See 
einen offenen Kampf anzubieten, und beschränkten sich fortan auf die Ver- 
teidigung ihrer Städte an der europäischen und asiatischen Küste. Die Griechen 
aber waren zum Angriffe, somit zur Ausbildung ihrer Seemacht ge- 
nötigt. Hatte auch anfangs noch Sparta die Hegemonie, mit der Ver- 
änderung des Defensivkriegs zu Lande in den Angriffskrieg zur 
See mußte diese naturgemäß einmal auf den Staat übergehen, dem die See 
in der Zeit der Not Heimat geworden war, Athen. Daß dieser natürliche 
Gang der Dinge so rasch und unvermittelt eintrat, dazu wirkten zwei Ur- 
sachen zusammen: 1. der mächtige Aufschwung, den Athen unter weiser 
Staatsleitung nahm; 2. der Haß, den sich Sparta durch sein und seines 
Feldherrn Pausanias Verhalten zuzog. 
War auch Sparta das Bundeshaupt, so trug doch das Hauptverdienst 
an der Rettung Griechenlands kein anderer Staat als Athen, und wem 
dieses am meisten verdankte, unterlag keinem Zweifel. Nach der Schlacht bei 
Salamis hatten die Spartaner zwar ihren Eurybiades, den Themistokles zur 
Schlacht hatte zwingen müssen, mit dem Preise der Tapferkeit geschmückt, aber 
doch dem Themistokles den Preis der Einsicht zuerkannt. Bei den olympischen 
Spielen zeigte ihn einer dem andern; der Name Themistokles war in jedem 
Munde. Ganz Griechenland schaute auf ihn. Dieser Mann betrieb nach 
der Schlacht von Platää mit aller Energie den Wiederaufbau und die weitere 
Ausdehnung der Befestigung von Athen (479), fand aber unerwarteten Wider- 
stand von feiten der Spartaner, die mit übel angebrachtem Vergleich darauf 
hinwiesen, daß wie Theben so Athen bei der Wiederkehr des Feindes nur 
diesem eine willkommene Zwingburg für Griechenland sein werde. Die Athener 
durchschauten die wahre Absicht ihrer Bundesgenossen wohl, wußten sich aber 
nicht recht zu helfen. Da schaffte Themistokles wieder Rat. Er ging als 
Gesandter nach Sparta, leugnete den Mauerbau und forderte die Spartaner 
auf, sich selbst durch Augenschein von der Grundlosigkeit des Gerüchtes zu 
überzeugen. Die Spartaner schickten, dem Rate entsprechend, Gesandte nach
	        
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