Full text: Von der französischen Revolution bis zur Jetztzeit (Bd. 6)

116 Die Befreiung der Volkslräfle. 
Belagerer bedrohlich, die Loirelinie war mit Mühe zu halten, als Ende 
kapituliert. Oktober Metz fiel. Bazaines Heer mußte aus Mangel an Proviant kapitu¬ 
lieren. 170 000 Franzosen streckten die Waffen, fast 1600 Kanonen fielen 
in die Hände der Sieger. Prinz Friedrich Karls Heer war frei und konnte 
den Belagerern von Paris zu Hilfe kommen. 
an%?3ree ^ier tat ®ile llöt- Der bayerische General von der Tann hatte 
' Orleans erstürmt, es aber nicht behaupten können. Der Führer der neuen 
französischen Loirearmee Aurelle de Paladiues stieß nach Norden vor, 
doch ließen ihn die Deutschen nicht vorwärts kommen. Es gelang in den- 
selben Tagen der Belagerungsarmee, einen großen Ausfall der Pariser zurück- 
zuwerfen. Hierauf fchlug nunmehr Priuz Friedrich Karl die Loirearmee 
unter dem General Ehaney bei Orleans, so daß diese Stadt zum zweiten- 
mal in die Hände der Deutschen fiel. Die Loirearmee wurde zersprengt. 
Ihr linker Flügel erlitt bei Le Mans noch einmal eine Niederlage, während 
ihr rechter Flügel unter Bonrbaki nach Osten abzog. Gambetta aber ver- 
legte den Sitz der Regierung von Tours nach Bordeaux. 
Der Kampf um Belfort. 
Inzwischen hatte sich ein weiterer Kriegsschauplatz im südöstlichen Elsaß 
um die Festung Belsort und in der Franche-Compte herausgebildet. Hier 
trieben besonders die Franktireurs (d. h. nicht uniformierte Freischaren) 
ihr Unwesen. Gegen dieses Gesindel wurde überall mit größter Strenge vor- 
gegangen. Auch Garibaldi war erschienen, um für die französische Republik 
einzutreten. Doch auch er konnte Frankreich nicht retten. Bedenklich wurde 
bie Sa0e für die Deutschen aber, als Bourbaki plötzlich mit über 100000 
Osten. Mann der bisherigen Loirearmee hier auftauchte, um Belfort zu entsetzen 
und in das Elsaß und Süddeutschlaud einzudringen suchte. Doch an dem 
Flüßchen Lisaine schlug der tapfere General von Werder alle Angriffe 
der Franzosen zurück. Als dann General von Mantenffel heraneilte, trat 
das hungernde und frierende französische Heer über die Schweizer Grenze. 
80000 Franzosen wurden hier entwaffnet. Belfort aber kapitulierte dann 
Nordm*m Februar 1871. Ein Winterfeldzng war auch noch im Norden Frank- 
Frankreichs, reichs nötig gewesen, wo die französische Nordarmee unter General Faid- 
herbe vergeblich etwas zu leisten suchte. Sie wurde von Manteuffel uud 
dann von General von Goeben vernichtet. (Siege am Bach La Hallne, bei 
Bapanme und St. Queutiu). 
Der Seekrieg. 
Von feiner großen Überlegenheit zur See konnte Frankreich keinen Ge- 
brauch machen, da es die Blockade der deutschen Häfen deshalb aufheben 
mußte, weil die Seesoldaten als Landtruppen gebraucht wurden. In den 
Deutschend ®etl)öffern Eubas aber besiegte das preußische Kanonenboot Meteor unter 
Havanna. Kapitän Knorr den französischen Aviso Bouvet.
	        
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