Full text: Geschichte des Altertums (1b)

Erster Zeitraum. Von den ältesten Zeiten big 264. , r '£p 
nur ihren Angehörigen zuteil wurde. Dieser neue Amtsadel hieß 
Nobilität (oder Optimaten). Daß nur sehr reiche Leute zu den 
Ämtern gelangen konnten, war eine Folge davon, daß 1. alle 
Ämter Ehrenämter waren; 2. die Wahl durch das Volk statt¬ 
fand -und die Bewerber ohne große Kosten dessen^ Stimme nicht 
erlangten. / SnWL f*) V 
6. Roms Kämpfe von etwa 450 — 350. § 
a) Nach schwerem Ringen überwand Rom seit etwa 450 
die Volsker und Äquer (§ 65). Darauf folgte ein 10 jähriger 
Krieg gegen Veji in Südetrurien; schließlich wurde die Stadt 396 
von Marcus Furius Camillus erobert und zerstört. (Die 
Römer führten gewöhnlich drei Namen: den Vornamen, den Ge¬ 
schlechts- oder Gentilnamen und den Beinamen [Cognomen]; diesen, 
um die einzelnen Zweige eines Geschlechts zu unterscheiden.) Der 
Erfolg war groß. Damit war die Herrschaft Roms über Süd¬ 
etrurien begründet. 
b) Nun aber folgte eine heftige Erschütterung des römischen 
Staats. Die Gallier, die sich in der Poebene niedergelassen hatten, 
machten von dort aus einen Vorstoß nach Süden Sie durch¬ 
zogen Etrurien und erschienen unter ihrem Brennus (d. h. Heer¬ 
könig) vor Rom. Ein römisches Heer wurde an der Allia am 
18. Juli 390 völlig geschlagen; die Überlebenden flol en nach Veji. 
Die Gallier zogen in die menschenleere Stadt ein — nur auf dem 
Markte fanden sie den ehrwürdigen Senat — und verbrannten 
sie; allein das Kapitol suchten die Römer zu halten. Auch 
dieses wäre den Feinden in die Hände gefallen, wenn nicht 
Marcus Manlius, nach der Sage durch das Geschrei der heiligen 
Gänse der Juno geweckt, die Angreifer zurückgetrieben hätte. Die 
Römer erkauften den Abzug der Gallier durch eine große Menge 
Goldes, bei dessen Abwägen der Brennus sein Schwert in die 
Wagschale geworfen haben soll mit den Worten: „Wehe den Be¬ 
siegten!“ (Vae victis). Alsdann wurde Rom wieder aufgebaut« 
Die Niederlage hatte keine bleibenden Folgen. Rom war 
bald erstarkt genug, um das Verlangen zu hegen, seine Ober¬ 
hoheit über die Nachbarstämme weiter auszudehnen. Zunächst 
wurden, kurz vor 350, die Latiner von Rom abhängig.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.