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Achter Zeitraum. Yon 1789 —1858.
Flüssen benannt waren und in Distrikte (heute Arrondissements),
Kantone und Gemeinden zerfielen. Diese waren gegenüber den
staatlichen Behörden so selbständig, dafs die Staatsgewalt und
das Königtum ganz ohnmächtig und Frankreich fast in 43000
kleine Republiken aufgelöst war.
3. Die Rechtsprechung lag in der Hand von Richtern, die
vom Volke auf 6 Jahre gewählt waren. Somit war für eine un¬
parteiische Rechtspflege gar keine Gewähr vorhanden.
4. Die Kirche wurde Staatsanstalt. Die Geistlichen sollten
vom Yolke gewählt und vom Staate besoldet werden, vor der
Weihe aber den Eid leisten, der Nation, dem Gesetz, dem Könige
und der Verfassung treu sein zu wollen. Trotz angedrohter schwerer
Strafen verweigerten viele diesen Eid und hatten dabei einen
grofsen Teil des Volkes auf ihrer Seite. So mufste aus der neuen
Kirchenverfassung der Bürgerkrieg entstehen.
Um der Finanznot abzuhelfen, erklärte man sämtliche Kirchen¬
güter für Staatseigentum und zog sie ein; ebenso verfuhr man
später mit den Gütern der Emigranten. Da man diese Massen
von Gütern nicht mit einem Schlage verkaufen konnte, gab man
zunächst ein Papiergeld, die Assignaten, aus. Im Laufe der
Zeit druckte man leichtfertig immer neue Massen von Assignaten,
was zur Folge hatte, dafs sie schliefslich fast wertlos wurden
(1796 hatten sie den Kurs von 0,29 %) und das Finanzwesen
Frankreichs völlig zusammenbrach.
Ende September 1791 löste sich die Constituante auf, nach¬
dem sie den thörichten Antrag angenommen hatte, dafs keines
ihrer Mitglieder für die neue Nationalversammlung, die Assemblee
nationale legislative, wählbar sein solle.
4. Die Legislative und der Sturz des Königtums 1791 — 1792.
a) Entstehung des Krieges von 1792. Die stärkste Partei in
der neuen Versammlung waren die Girondisten, so genannt, weil
mehrere ihrer namhaftesten Führer aus dem Departement Gironde
stammten. Sie gingen schon über die eben erlassene Verfassung
hinaus und erstrebten die Republik. Um das Königtum zu
stürzen, suchten sie Ludwig XVI. zu einem Angriffskriege
gegen das Ausland zu nötigen; die Hetzereien der Emigranten