Full text: Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters (Teil 2)

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Geschichte des römischen Kaisertums bis zum Tode des Theodosius. 
nunmehr streng beaufsichtigt; sie erhielten ein festes Gehalt und 
durften nicht mehr an Steuern erheben, als gesetzlich bestimmt war. 
Das ganze Reich wurde vermessen, wodurch eine gerechtere Ver¬ 
anlagung zur Grundsteuer ermöglicht wurde. 
Um das Los der Armen (des Proletariats) der Hauptstadt 
zu erleichtern, gründete Augustus Kolonien in den Provinzen, 
verteilte an die Ärmsten grofse Summen und sorgte für die regel- 
mäfsige Zufuhr von Getreide. Überhaupt war er mit Erfolg be¬ 
müht, den allgemeinen Wohlstand zu heben. 
Desgleichen erliefs er, um die alte Religiosität, Zucht und 
Sittlichkeit wieder zu beleben, wohltätige Gesetze. 
Die Ruhe und Sicherheit des Lebens und der wachsende 
Wohlstand kam der Kunst zu gute. Augustus führte prächtige 
Bauten auf und machte aus der Ziegelstadt Rom eine Marmor¬ 
stadt. Unter seiner Regierung erblühte die Dichtung zu ihrem 
„goldenen Zeitalter“. Damals lebten die Dichter Vergil, 
Horaz und Ovid und der Geschichtschreiber Livius. Als Be¬ 
schützer der Künstler tat sich neben dem Kaiser sein Freund 
Mäcenas hervor. 
8. c) Kriege gab es nur an den Grenzen; sie wurden geführt, 
teils um dieselben zu sichern, teils um sie zu erweitern. 
Jener Zweck wurde erreicht im Osten durch die glücklichen 
Kriege gegen dieParther (inMesopotamien und Iran), im Norden 
durch die Eroberung von Rätien, Vindelicien, Noricum und 
Pannonien südwärts der oberen Donau. 
Dagegen mifslang der Versuch, Germanien vom Rhein bis zur 
Elbe zu erobern, der schon durch die Erfolge des Drusus, des 
Stiefsohnes des Kaisers, in den Jahren 12—9 v. Chr. gelungen 
schien; i. J. 9 n. Chr. erlitt der römische Statthalter Publius Quinc- 
tilius Var us im Teutoburger Walde durch den Cheruskerfürsten 
Arminius eine vernichtende Niederlage. 
4. 2. Die übrigen Kaiser aus dem Julisch-Claudischen Hause. 
Tiberius 14—37, des Augustus Stiefsohn, der Sohn von des 
Kaisers Gemahlin Livia aus ihrer ersten Ehe, war ein tüchtiger, 
sparsamer Regent. Aber ein angeborenes Mifstrauen, schlimme 
Lebenserfahrungen, der unheilvolle Einflufs des Präfekten (Kom-
	        
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