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Das Zeitalter der französischen Revolution. 
roerfung Oberitaliens vollendet hatten. Ihr greiser Feldherr Melas schlug 
das Heer des Konsuls unter den Mauern Alessandrias bei Marengo; 
aber noch rechtzeitig traf auf Bonapartes Ruf Desair ein. Er fiel; die 
Schlacht jedoch war gewonnen und damit Italien. 
Ein Waffenstillstand, den der Sieger anbot und der österreichische Heer- 
führet annahm, führte nicht zum Ziel; erst als auf dem deutschen Kriegs¬ 
schauplatz Moreau des Kaisers jüngsten Bruder Johann bei Hohen- 
linden östlich von München in dichtem Schneegestöber entscheidend schlug, 
verstand sich der Kaiser zum Frieden, der zu Lüneville in Lothringen 
vereinbart wurde. Rhein und Etsch wurden die Ostgrenzen Frankreichs 
und seiner Tochterrepubliken. 
Auch mit dem Sohne des ermordeten Zaren Paul, Alexander I., 
Brachte der Erste Konsul den Frieden zustande. 
7. Den Oberbefehl in Ägypten hatte Bonaparte dem General Kleber 
hinterlassen. Ein Straßburger Maurerssohn, war er als vierzigjähriger 
Ingenieur freiwillig ins Revolutionsheer eingetreten. In kleinmütigem 
Überdruß verhandelte er mit Türken und Engländern. Darüber ging 
fast das ganze Land verloren. Erst als er die englische Hinterlist durch¬ 
schaute, schüttelte der Löwe die Mähne. „Soldaten!" rief er in einer 
Proklamation, „auf ein solches Gebaren antwortet man nur durch Siege. 
Rüstet Euch zum Kampf!" Bei Heliop olis dicht bei Kairo zersprengte 
er ein weit überlegenes Türkenheer. Er gewann das ganze Land zurück, 
schonte jedoch sorgsam die herrschenden Gebräuche und Anschauungen. 
Dennoch fiel er durch den Dolch eines fanatischen Muselmannes am Todes¬ 
tag seines Waffengefährten Desaii. Sein schwacher Nachfolger mußte 
auf englischen Schiffen Ägypten verlassen. Französische Gelehrte aber, die 
Bonaparte mitgebracht hatte, begannen die natürlichen und geschichtlichen 
Schätze des „Wunderlandes der Pyramiden" zu erforschen. Jetzt schloß 
auch England mit dem Ersten Konsul den Frieden zu Amiens: es gab 
alle seine Eroberungen heraus bis auf Ceylon und Trinidad. 
9. Die Aufrichtung des französischen Kaiserreichs. 
1. Frankreich war die Vormacht Europas; Bonaparte hatte dem 
Erdteil den Frieden gebracht: mit feinem Namen bezeichnete Beethoven 
seine Dritte Sinfonie. 
Nun sollten noch die deutschen Fürsten, die durch den Lüneviller 
Frieden linksrheinisches Land verloren hatten, entschädigt werden — durch 
deutsches Gebiet! Der Rastatter Kongreß mar durch den Ausbruch des 
Zweiten Koalitionskrieges gesprengt worden; die Verhandlungen wurden,