Full text: Griechische und römische Geschichte (Teil 1)

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5. Platää und Mykale. 
1. Mardonios war mit dem immer noch stattlichen Heer zurück- 
geblieben. Pansanias, der für Leonidas' Sohn die Vormund- 
schaft führte, stieß mit Spartanern und Bundesgenossen zu den 
Athenern; er befehligte das stärkste Griechenheer, das je im Felde 
479 stand, ^n heißer Doppelschlacht bei Platää rang es nochmals 
gegen den Erbfeind. Aristodemos, der einzige Spartaner, der bei 
Thermopylä entkommen mar, fand den reuevoll gesuchten Tod. 
Mardonios fiel, auf leuchtendem Schimmel rühmlich fechtend, durch 
die Hand eines Spartaners. Die Athener, von Aristeides geführt, 
stürmten das persische Lager. In den goldstrahlenden Zelten lohnte 
den Sieger eine unermeßliche Beute an Teppichen und Pokalen, gol- 
denen Säbeln und kostbaren Geräten. 
2. Am nämlichen Tage griff die Mannschaft der spartanisch-athe- 
nischen Flotte am Vorgebirge Mykale, gegenüber Samos, die 
Perser an. In diesem Augenblick soll man am Ufer einen Heroldsstab 
gewahrt haben, und das Gerücht flog durch das Heer, Mardonios sei 
vernichtet. Da war kein Halten mehr. Die Athener erstiegen die 
feindlichen Schanzen, und die Spartaner vollendeten den glänzen- 
den Sieg. 
3. Im Ansturm auf das kleine Eriechenvolk war das persische 
Weltreich zuschanden geworden. Immer kraftloser wurde sein Wider- 
stand. Endlich erlosch der Krieg ohne eigentlichen Friedensschluß. 
Kein Perserschiff ließ sich mehr blicken in den hellenischen Gewässern. 
IV. Der Peloponnesische Krieg. 
1. Perifies und die Glanzzeit Athens. 
1. Im Kampfe mit Persien zeigte sich Sparta nicht immer so 
groß wie die Athener unter Themistokles' Leitung. Ja, es gelang den 
Spartanern, den großen Mann bei seinen Mitbürgern zu verdäch¬ 
tigen, und der Retter der griechischen Freiheit schloß seine Tage in 
einer Stadt Kleinasiens, die König Ferres dem heimatlosen Flücht- 
ling geschenkt hatte. 
Athen aber stand an der Spitze Griechenlands. In Handel und 
Gewerbe, in Kunst und Wissenschaft entfalteten seine Bürger ihre 
reichen Kräfte. Der führende Staatsmann war Pertkies. 
2. Wie Solon stammte er aus einem der angesehensten Ge-
	        
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