Full text: Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen (Teil 1)

38 Assyrien. * j § 39 
t, r, . Die BUdnerer der Assyrier ist fast ausschließlich Schmuck der Bauten und 
rei<r J\et,r n.§r m Darstellungen ans dem Leben eines Herrschers. Gewöhnlich ziehen 
N-- <Reliesrelhen (Bilder der Jagd, des Krieges u. s. ro.) übereinander um die 
Wände, durch Zuschriften 11t der Keilschrift*) von einander getrennt. Die Figuren 
Fig. 13. 
Relief im Nordwest-Palaste von Nimrud. 
sind 3 bis 4 Fuß hoch. Sie sind lebendiger als die ägyptischen, kurz, derb und ge¬ 
drungen ; Haar und Bart kunstvoll und reichlich gekräuselt. Am glücklichsten wieder¬ 
gegeben sind die Thiers. — Die Blumen- und Blätterverzierungen der 
Assyrier und ihre andere Schmuckbildnerei ging zu den Babyloniern, von diesen 
zu den Medern und Persern und sogar zu den Griechen über. 
Die Religion der Assyrier war dieselbe, wie die der Babylonier. Ihre Ne 
gierungsform war ein despotisches Königthum. — Der König trug langwallende, 
kunstvoll gestickte Gewänder, auf dem Kopfe eine reich geschmückte Mitra (Mütze). 
Er genoß göttliches Ansehen. 
Das Heer bestand aus Schwerbewaffneten (mit Lanze, Schwert uno 
Dolch), aus Bogenschützen und Schleuderern. Die Hauptstärke desselben aber 
machten die Streitwagen und die Reiter aus. Bei Städtebelagerungen suchte 
man hauptsächlich mit Widdern die Mauern zu durchbrechen. — Das Volk war 
dem Wohlleben ergeben. Man kleidete sich sehr prunkvoll: lange, buntgewirkte Ge- 
wänder, Spangen an Armen und Handgelenken, kostbare Ringe in den Ohren. Das 
Haar war auf der Stirn gescheitelt und siel in reichen Locken hinter den Ohren über 
die Schultern herab; eine verzierte Kopfbinde hielt es zusammen. Der lange Bart 
war in 2 oder 3 Reihen Kräusellocken getheilt. 
§ 30. 
Neu - Babylon. 
Während Nabopolassar das neue Reich von -Babylon gründete, 
breitete König Necho von Ägypten die ägyptische Herrschaft bis zum Euphrat 
aus. Aber hier erlitt er durch Nabopolassar's Sohn Nebukadnezar 
vCbr ^ ^er Stadt Karchennsch eine vollständige Niederlage. 
604- Itebukadnezar II. unterwarf sich wieder die Länder Syriens und 
561 Phönizien, Jerusalem ward von ihm zerstört. — Die alten Bauten 
v.Chr. Babylon's richtete er wieder auf und ward so der Schöpfer der Pracht- 
*) Die Assyrier nahmen die Keilschrift der Babylonier an, ebenso die Meder und 
Perser.
	        
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