82 Die Schlachten bei den Thermopylen und bei Magnesia. III. § 40.
von den Römern erhalten hatten, an Antiöchus, und dieser schloß mit
dem Raubvolke ein Bündnis gegen die Römer. Dies brachte den Krieg
zum Ausbruch. Antiöchus beleidigte aber den König Philipp und ver¬
schmähte aus kleinlicher Eifersucht Hannibal's guten Rat, im Einvernehmen
mit Philipp von Makedonien die Römer in Italien anzugreifen. Statt
dessen verweilte er säumend auf Euböa und hielt dort Hochzeit. Unterdessen
setzte das römische Heer nach Griechenland über, und Philipp III. vereinigte
seine Truppen mit,ihm. Durch den erfahrenen Rat des Marcus Por-
cius Cato des Alteren, welcher in Spanien den Gebirgskrieg Tennen ge¬
lernt hatte und sich jetzt als Legat bei dem römischen Heere befand, gelang
es dem römischen Consnl Acilins Glabrio, den Antiochns bei den
öffbr Thermopylen zu schlagen. Antiöchus entfloh nach Asien. Das römische
Heer folgte ihm im folgenden Jahre unter LuciusCornelinsScipio,
welchen sein berühmter Bruder als Ratgeber begleitete. Antiochns verteidigte
nicht einmal die in seinem Besitze befindlichen festen Plätze am Hellespont.
Nach einigen Gefechten zwischen beiden Flotten schlugen die Seipionen den
190 Antiochns bei Magnesia am Berge Sipylus in Lydien. Der syrische
v.^yr. Kömg mußte sich zu einem Frieden verfiehm, in welchem er alle Länder
diesseits des Taurus, d. h. ganz Kleinasien, aufgab, 15,000 Talente
(e. 76 Mill. Mark) bezahlte, alle seine Kriegsschiffe und Elephanten den
Römern übergab und Hannibal auszuliefern versprach. Die Römer verteilten
das dem Antiöchus abgenommene Land unter ihre Verbündeten (die Rhodier,
Enmenes von Pergamon n. ct.), bis sie später eine Provinz Asien daraus
bildeten. — Lucius Cornelius Scipio erhielt den Beinamen Asia-
ticus. — Auch die Ätoler wurden gänzlich unterworfen und erkannten
die Herrschaft des römischen Volkes an.
Hannibal begab sich zu König Pruslas von Bithynien. Als die Römer
18o auch hier durch den sonst nicht unedelmütigen Flamininus seine Auslieferung verlang-
ten, machte er seinem Leben durch Gift ein Ende. — In demselben Jahre mußte
v.^yr. der letzte Grieche, Philopömen, den Giftbecher trinken. — Auch Scipio starb in
diesem Jahre, seiner Daterstädt grollend, auf seinem Landgute bei Liternum in Cam-
panien. Er war angeklagt worden, daß er, von Antiöchus bestochen, diesem zu billige
^rtedensbedingungen gewährt habe. Am Tage der Anklage erschien nun Scipio
Zwar vor dem Volke, erklärte aber, er wolle sich bekränzen und auf das Capitol
gehen, um zu opfern, denn heute fei der Jahrestag- des Sieges von Samo. Das
Volk folgte ihm und ließ die Ankläger stehen. — Aufgefordert, Rechenschaft abzulegen,
zerriß er seine Rechnungsbücher. Aber diese Angriffe ertrug der stolze Mann nicht.
171 Unter Perseus von Makedonien, welcher 179 v. Chr. seinem
Sßater Philipp gefolgt war, brach der Krieg mit Rom wieder ans, s.II.§58.
Derselbe wurde in den erfteit, 3 Jahren von den Römern nicht mit Glück
geführt. Erst als Lucius Amilius Paulus (später Makedoniens
genannt), der Sohn des bei Cannä gefallenen Ämilins Paulus und Schwager
des Scipio Afrikanus, Consnl geworden war, wendete sich das Kriegsglück,
168 unb Perseus ward bei Pydna in Makedonien vollständig besiegt, s.II.Z 58.
v.Chr. 9?ach dem Friedensschlüsse hörte Makedonien auf, ein Königreich zu sein. Die
Römer teilten das Land in 4 kleinere republikanische Staaten, um, wie sie
stets bei solchen Gelegenheiten vorgaben, den geknechteten Völkern die Frei¬
heit zu geben; eigentlich aber sicherten sie sich durch solche Teilungen die
Herrschaft über die besiegten Länder. — Auch Jllyrien und Epeiros
wurden unterworfen. — Durch ganz Griechenland verfolgte man die Feinde
der Römer, s. II. § 58.
Mit demSiege von Pydnawar Roms Weltherrschaft begründet.