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Die Türkei.
als die wichtigste Insel der Levante, das elfte Ejalet Kirit
bildet. Sie ist von der Natur in drei Theile zerlegt,
wovon der initiiere und größte mit dein Oststück Sitia
durch einen 3 St. breiten Isthmus zusammenhängt, wäh¬
rend ein 5 St. breiter zum Weststück Canea führt. Un-
erachtet die Insel durch die schroffen Felsenküsten ihrer
bis 8000' hohen Gebirge (Jda 8060', in der Mitte, im
Westen der Theodors 8100') fast unzugänglich ist, beson¬
ders die Südküste, war ste dennoch im Alterthum ihres
mäßig-warmen, vortrefflichen Klima's und ungemeinen
Fruchtbarkeit wegen eines der frühesten Kulturländer, von
100 Städten besetzt, aber auch sehr bald dem Berderben
verfallen. Nach dem Untergange des römischen Reiches
wurde sie byzantinisch, daun venetianisch; von den Türken
erst 1669 erobert. Die Hanptbevölkerung Caudia's bilden
noch heute die Griechen so sehr, daß selbst die Türken
(d. h. meist hellenische Renegaten) Griechisch sprechen.
Die Muselmanen machen */$ oder % der 210,000 Köpfe
betragenden Bevölkerung aus, nachdem sie auch in neuerer
Zeit mit den unmenschlichsten Greueln die Griechen des
ebenen Landes fast vernichtet haben, so daß die herrlich,
sten Gegenden wüste liegen. Immer aber haben sich die
Griechen wieder zu neuem Kampfe, der friedlichen Arbeit
oder des Aufruhrs, ermannt, und schon seit 25 Jahren
erschallen wieder über die ganze Insel hin die Kirchen¬
glocken. Die 8000 kriegerischen Sphakioten in den un¬
zugänglichen Gebirgen des S.W., unvermischte Griechen,
sind so ziemlich frei geblieben, und baden durch ihren
letzten Aufstand 1866—69 viel von sich reden gemacht.
Auch wohnt noch ein arabischer Volksstamm um den Jda her,
die wilden räuberischen Abadiote», 6000, mit arabischer
Sprache. — Ausfuhr: Olivenöl und Seife davon, Seide,
Orangen rc. für 6—7 Mill. fl., je nach der Oelernte.
— An der Nordküste liegen einige alte befestigte Hafen¬
städte: die Hauptstadt der Türken Megalokastro oder
Kandia, von Arabern seit 823 gegründet, 15,000 E.
— Kane a (Cydonia), die Handelsstadt der Insel, insehr
