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erregte aber damit Unzufriedenheit bei mehreren Kurfürsten, die ihn
für abgesetzt erklärten und König Rudolfs Sohn, Albrecht von Öfter-
reich, wählten. Adolf fiel gegen diesen in dem Gefecht bei Göll-
heim am Donnersberg.
Die Sage (vom Rütlibund, von Geßler und Tell) verlegt die Gründung der
schweizerischen Eidgenossenschaft in die Regierung des folgenden Kaisers Albrecht
von Österreich.
3. Albrecht von Österreich (1298—1308) war eifrig bemüht,
seine Hausmacht zu vergrößern, konnte aber weder Thüringen noch
Böhmen unter Österreichs Herrschaft bringen. — Albrecht wurde von
feinem Neffen Johann (Parricida) von Schwaben, dem er sein
väterliches Erbe vorenthielt, am Ufer der Reuß unweit der Habsburg
ermordet.
4. Heinrich TBE. von Luxemburg (1308—1313) brachte —
durch Vermählung seines Sohnes Johann mit einer böhmischen Prin-
zessin — Böhmen an sein Haus und begründete dadurch die Macht
des luxemburgischen Hauses in Deutschland. Dann unternahm
er, um die kaiserliche Herrschaft über Italien herzustellen, einen Rö-
merzug, auf welchem er bald starb.
5. Ludwig der Bayer (1314 —1347) hatte zum Gegenkönig
Friedrich den Schönen von Österreich (1314—1330, Kaiser Albrechts
Sohn), den er in der Schlacht bei Mühldorf 1322 (die Sage vom 1322
„frommen" Schweppermaun) besiegte und gefangen nahm, dann aber,
seine Treue ehrend, zum Mitkaiser machte. Als die Päpste (welche
seit 1309 siebzig Jahre hindurch zu Avignon residierten) den Kaiser
Ludwig unversöhnlich verfolgten', erklärte der Kurverein zu Rense 1338
1338 d. h. die bei Rense (oberhalb Koblenz) versammelten Kurfürsten,
daß der von den deutschen Fürsten gewählte Kaiser der Bestätigung
seiner Würde durch den Papst nicht bedürfe. — Die Macht seines
Hauses vermehrte Ludwig, indem er — bei dem Aussterben des aska-
nischen Hauses — Brandenburg seinem Sohne Ludwig verlieh.
So folgten in Brandenburg auf die Askanier die bayerischen Mark-
grasen (3 Söhne Ludwigs des Bayern). — Nach Ludwigs Tode (durch
einen Schlaganfall auf einer Bärenjagd) kam mit Karl von Böhmen,
Heinrichs VII. Enkel, der zuletzt als Gegenkönig Ludwigs aufgetreten
war, das H a u s L u x em b u r g zur Regierung.
VI. Die luxemburgischen Kaiser 1347—1437.
§ 103.
1. Karl IV. (1347 — 1378) ist von einem seiner Nachfolger