Voun dem Großherzogth. Toskana. 19
zutem Geschmacke errichtet. Es ist hier ein Erz⸗
bischof, unter welchem s andere Vischdfe als Suf⸗
fraganten stehen, naͤmlich die zu Chiusi, Grosse⸗
to, Massa, Sovana, und Monte Alcino. Die
Metropolitankirche ist ein nach gothischer Art schoͤn
gezierter Bau auf einer Anhoͤhe gelegen, an deren
ZFusse die heil. Johanniskirche, und also gerade un
ter der erstern steht. Der Fußboden in der Me⸗
tropolitankirch ist sehens · und bewunderungswürdig;
denn er weiset in Marmor und andern kostbaren Stei⸗
nen von eingelegter Arbeit verschiedene biblische Ge⸗
schichten im schoͤnsten und richtigsten Ausdrucke. Selben
von Gefahr und Beschaͤdigung zu bewahren, haͤlt
man ihn destaͤndig mit Bretern bedecket, und nur
reisenden Liebhabern decket man etliche Stuͤcke davon
ab. In der Dominikanerkirche wird das Haupt der
heil. Katharina von Siena verwahret. Der erz⸗
bischoͤfliche Pallast ist nahe an der Domkirche, und
gegen ihn über ein grosses reiches Spital zu Unter⸗
brinzung der Kranken und Preßhaften. Tie hohr
Schule hat Kaiser Karl V. gestiftet, und darum
haben heut noch da studierende Deutsche viele Bor—
rechte. Das Gymnasium, und das adelicht pto⸗
lomaͤische Kollegium ist zahlreich; beyde stehen nun
nach aufgehobener Gesellschaft der Jesuiten unter der
Obsorge der Piaristen. Noch in dem 1ten Jahr⸗
hunderte ist hier eine Akademie der Wissenschaften
unter dem Namen Intronati gestiftet worden, wel⸗
che noch besteht.
2.) Montieri ist eine kleine, aber darum merkwüͤr⸗
dige Stadt, weil man in ihrer Nachbarschaft schone
Krystallen nicht nur in den Hohlen des Feisens,
sondern
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