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von dem alten Nimve, den entscheidenden Sieg bei Gaugamela 331.
Die Hauptstädte des Reiches (Babylon, Snsa, Persepölis
und Ekbatana) mit unermeßlichen Schätzen fielen in seine Hände.
(In Persepölis steckte er die Königsburg in Brand, um für den
Verheerungszug des Xerxes nach Griechenland Vergeltung zu üben.)
Darauf zog er dem Darius nach, der nach den nordöstlichen Ländern
seines Reiches geflohen war, und ehe ihn Alexander erreichte, von
dem Satrapen B e s s u s ermordet wurde. Die Provinzen im Osten
bis zum Jndusstrome wurden in den folgenden Jahren von dem
unwiderstehlich vordringenden Sieger sämtlich unterworfen und dem
neuen Weltreich um so fester eingefügt, als Alexander durch seine
Vermählung mit der baktrischen Fürstentochter Roxane und durch
Annahme persischer Sitten und Gebräuche die neuen Unterthanen
mit seiner Herrschaft zu befreunden wußte. Dagegen erregten die
Ehrenbezeugungen, namentlich die Kniebeugung, welche Alexander
als Nachfolger der Perserkönige in Anspruch nahm, Unzufriedenheit
bei seinen Macedoniern und Griechen: der alte Feldherr P armenio
wurde wegen Mitwissenschaft um eine Verschwörung gegen des
Königs Leben hingerichtet, Klitus von Alexander selbst bei einem
Gelage mit der Lanze durchbohrt./
§ 32.
Alexanders Zug gegen Indien und sein Tod.
1. Alexander in Indien. Um seine Herrschaft auch über das
reiche Indien auszubreiten, überschritt Alexander (im Jahre 327) den
Indus ström und eroberte unter beständigen Kämpfen gegen die in-
dischen Könige, die mit riesigen Elefanten in die Schlacht rückten, das
vom Indus und seinen vier Nebenflüssen bewässerte sogenannte
Fünfstromland (Pendjab). Aber als er, unaufhaltsam weiterdringend,
auch den östlichsten dieser Flüsse, den H y p h ä s i s, überschreiten wollte,
erhoben seine kampfesmüden macedonischen Krieger Widerspruch,
sodaß er sich zur Umkehr entschließen mußte. Er teilte das Heer
in zwei Teile: die eine Hälfte machte unter einem seiner Feldherren
den Rückweg zu Wasser von der Mündung des Indus westwärts
nach dem Euphrat, die andere führte er selbst zu Lande unter un-
säglichen Beschwerden und Entbehrungen nach Persien zurück.
2. Alexanders Ende 323. In Susa vermählte er sich mit
des Darius Tochter und gab vielen seiner griechischen Feldherren
und Krieger Perserinnen zu Frauen, indem er bemüht war,