Full text: Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen

» 
3 
2. Noah wurde der Stammvater eines neuen Menschenge- 
schlecht^ das vom Gebirge Arärat im Hochlande von Armenien 
aus in den Nachkommen seiner Söhne Sem, Ham und Japhet 
sich allmählich über die Erde ausbreitete. Die Semiten nahmen 
die Länder am Euphrat und Tigris ein und ergossen sich von da 
nach Osten und Norden; die Kinder Hams bevölkerten die süd- 
licheren Gegenden, insbesondere Afrika;JaphetsNachkommeu 
fiel das nordwestliche Asien und Europa zu. Bei Beginn der 
Trennung des neuen Geschlechts kam es zu einer Scheidung 
der Sprache, welche sich an den vermessenen Thurmbau zu 
Babel anschließt. Ebenso entstand eine Verschiedenheit der Kör- 
Perbildung und Hautfarbe, nach welcher sich die Menschheit in 
fünf Racen theilt. 
Die Racen sind die kaukasische (weiße), die mongolische (gelbe), 
die äthiopische (jchwarze), die malayische (braune)und die ameri- 
kanische (rothe). Der kaukasischen Race gehören an die Völker des süd- 
westlichen Asiens, Europa's (mit Ausnahme der Lappen) und der nörd- 
lichen Küstenländer Afrika's — die eigentlich weltgeschichtlichen Völker. 
3. Durch die Sünde aus der Gemeinschaft mit Gott her- 
ausgetreten, entfernten sich die Menschen bei ihrer Zerstreuung 
über die Erde immer weiter von dem Schöpfer, bis ihnen die 
Erkenntniß des Einen lebendigen Gottes verloren ging. Nur das 
allgemeine Gefühl für das Göttliche blieb ihnen; aber sie ver- 
mochten den Schöpfer nicht mehr von den geschaffenen Werken 
zu unterscheiden, sie setzten diese, insbesondere die im Naturleben 
sich kundgebenden Mächte, an seine Stelle und bildeten sich daher 
so viele Götter, als sie wirksame Naturkräfte wahrnahmen. Diese 
entartete Gestalt der Religion — verschieden bei den verschiedenen 
Völkern — wird mit dem Namen des Heidenthums bezeichnet. 
Jhm^versiel die gesammte alte Welt, ausgenommen ein Volk, das 
der Israeliten, welches den Glauben an den Einen wahren 
Gott der Menschheit erhalten sollte. 
4. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Men- 
schen emgenommen hatten, gestaltete sich ihre Lebensweise. Fisch- 
fang, ^agd, Viehzucht waren die einförmigen Beschäftigungen 
derer, welche unwirkliche Küstenstrecken, Gebirge oder Steppen 
bewohnten; auf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich die- 
l*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.