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in Oberägypten den Himmelsgott Ammon: allen gemeinsam war
die Verehrung des O s i r i s (Sonne, Nil)" und der I s i s (Mond,
Erde). Einige Götter wurden mit Thierköpfen dargestellt, auch
Thiere selbst genossen göttliche Ehre (der Apis stier, das Kro-
kodil, der Ichneumon, der Ibis, die Katze :c. zc.). Der Glaube,
daß die Fortdauer der Seele nach dem Tode von der Erhaltung
des Leibes abhängig sei, führte zum Einbalsamiren der Tobten
(Mumien) und zu deren Aufbewahrung in Katakomben (unter-
irdischen Begräbuißkammern).
2. Das Volk war eingeteilt in Kasten, deren sich allmäh¬
lich 7 bildeten:
a) Priester. Sie allein im Besitze höherer Kenntnisse (Zeichen-
deuter, Aerzte, Richter, Baumeister), von großem Einflüsse
selbst auf die Könige;
b) Krieger. aus dere^u Kaste die Könige;
c) Gewerbtreibende, Handwerker, Kaufleute, Künstler;
d) Nilschiffer;
e) Dolmetscher, erst seit Psammetich (s. C, 3);
f) Ackerbauer oder Rinderhirten;
Z) Schweinehirten, als unrein vom Besuche der Tempel
ausgeschlossen.
3./^ Merkwürdig und gewaltig sind die Bauwerke der Aegyp-
ter, unter denen besonders hervorragen:
a) die Denkmäler von Theben: Tempel, Paläste, Kata-
komben, Obelisken (aus Granit, der höchste Obelisk 90 Fuß
hoch), Sphinxe (Doppelreihen von 200, ja 600 Sph.) die
(tönende) Memnonssäule;
b) bei Memphis (Gizeh) die Pyramiden (nochüber 30 an der
Zahl, die größte, die des Cheops, ursprünglich 480, jetzt
noch 450 Fuß hoch, jede Seite ihrer Grundfläche 716 Fuß
lang), am See Möns das Labyrinth (aus 12 Palästen
bestehend mit 3000 Gemächern, zur Hälfte über, zur Hälfte
unter der Erde).
Die öffentlichen Denkmäler waren mit Bildwerk und
Hieroglyphenschrist bedeckt. (Die gewöhnliche bürgerliche
Schrift befindet sich auf Pap yrusrollen).