§26. Kthen. 37 
Stände geschieden: den reichen Großgrundbesitzern standen die Klein- Stände 
Bauern und Hirten, die Händler und Schiffer gegenüber. 
2. Die Nönigsherrschaft. In der ältesten Seit stand Athen unter Könige 
Königen; die Sage nennt Tekrops und Theseus. Theseus soll die Ge- 
ineinden Httihas zu einem Staate vereinigt und zur (Erinnerung das Heft 
berpanathenäen gestiftet haben. 
Rls letzter König wird Ko drus (um 1066) genannt; nach einer Kobrus 1066 
rührenden Sage hat er sich für sein Vaterland geopfert. HIs nämlich die 
Dorier vom Peloponnes her in Httika eindrangen und selbst Athen be- 
drohten, oerkündete das (Drafcel zu Delphi: das Volk werde siegen, dessen 
König von den Feinden erschlagen werbe. Da begab sich Kobrus als Land¬ 
mann verkleidet ins feindliche Lager, fing bort absichtlich Streit an und 
wurde getötet, wie es sein Wille war. Als die "Dorier den Hamen des un¬ 
bekannten (Erschlagenen erfuhren, gaben sie den Krieg auf und zogen von 
bannen. Nun schafften die Athener das Königtum ab: denn niemand sei 
würdig, nach Kobrus König zu sein. 
3. Die Herrschaft der Archonten. Rn bie Stelle bes Königtums Kdeis- 
trat eine Rbelsherrjchaft. Zum Haupt bes Staates wählte ber reiche I,errf6|aft 
Rbel einen Rr ch onten (b. h. Regenten), zuerst auf Lebenszeit, sobann ar^onten 
auf zehn Jahre; zuletzt würben neun Rrchonten auf ein Jahr 
gewählt. 
Damals trat für ben Ütittelstanb eine schwere Seit ein. In Rttika kam Notstände 
ber Gebrauch bes Gelbes auf; währenb bie Rbgaben bisher in Vieh 
unb Früchten bestauben, sollten sie nun in Gelb bezahlt werben. Das Gelb 
war aber noch selten unb nur gegen hohen Zinsfuß zu leihen. Die 
Ärmeren gerieten baburch in Schulben unb würben nach bem bestehenben 
Recht gefangen gesetzt ober gar als Sklaven ins Ruslanb verkauft. 
(Es kam hinzu, baß bie Beamten bem Rbel angehörten unb meist zu bessen 
Gunsten entschieben; benn geschriebene Gesetze gab es noch nicht. Das Volk 
verlangte Beseitigung ber Willkür burch schriftliches Recht. 
So würbe ber Rrchont Drakon mit ber Rbfassung geschriebener Ge- vrakons 
setze beauftragt (um 620). Doch seine Gesetze enthielten bie strengen Be- ®eJe^bun9 
stimmungen aus alter Zeit unb schienen wie „mit Blut geschrieben". Die 
tiefste (Erbitterung ergriff nun bas Volk, viele tvanberten aus, bie Mutigen 
bachten an eine (Empörung. 
4. Solons Gesetzgebung. Da würbe ber zerrüttete Staat burch SoIons 
Solon gerettet. ®efe|99funs 
Solort entstammte bem Geschlechte bes Kobrus. Da er nicht reich 
war, wibmete er sich bem hanbel. Ruf seinen Reisen lernte er viele Menschen 
unb Staaten kennen. Reben hoher Bilbung unb bichterischer Begabung