Full text: Das Altertum (Teil 1)

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Geschichte der Rötner. 
II. Die Blütezeit der Republik 266—133 v. Chr. 
§ 48. Der erste punische Krieg 264—241 v. Chr. (Karte IV und V). 
3Uten" 1- Erund des Krieges. Die (Eroberung Unteritaliens lenkte ben 
Blick ber Römer auf bas nahegelegene Sizilien. Ben Besitz biefer reichen 
Insel erstrebte bereits ber mächtige Seestaat Karthago; mit ihm geriet 
Rom beshalb in heftigen Streit. 
©rünöung 2. Karthago (b. h. Neustabt) mürbe angeblich um 850 v. (Ehr. von 
ber phönizischen Fürstentochter Dibo gegrünbet, bie mit anberen Flücht¬ 
lingen vor ihrem feinblichen Bruber aus Tyrus entwichen mar; es lag auf 
einem Vorsprunge ber Norbküste Hfrikas, Sizilien gegenüber. Um ihrer 
Die pumer phönizischen Rbfmnft willen hießen bie Karthager auch pünier (b. h. 
Phönizier). Durch £anbbau unb (Bewerbe, burch Karawanen- 
unb Seehanbel gelangten sie zu großem Reichtum. Hm Fuße -ber 
Karthago hochgelegenen Burg erhoben sich bie vielstöckigen Häuser ber großen Kauf¬ 
herren ; in ben Häfen herrschte ein reges Leben unb Treiben. Mit seinen 
«EroberungenKriegsschiffen unb Sölbnerheeren, benen auch bie (Elefanten 
nicht fehlten, breitete bas gewinnsüchtige hanbelsvolk seine Macht immer 
weiter über bie Norbküste Afrikas, über Sarbinien, Korsika, 
ben toe st liehen Teil Siziliens unb anbere Inseln aus - es grünbete 
Pflanzstädte zahlreiche Pflanz st äbte unb würbe nach bem Sturze bes phönizischen 
Mutterlanbes (332) bie erste Seemacht ber bamaligen Seit. 
3. Ausbruch des Krieges. Gelegentlich eines parteifcampfes in 
ber sizilianischen Stabt Messäna würben einerseits bie Römer, anberfeits 
bie Karthager zu Hilfe gerufen; so entftanb ber erste punische Krieg 
264-24i9 264—241 v. Chr. 
4. Die Seeschlacht bei Ttthlä. Gegen bas seemächtige Karthago 
beburfte Rom einer Kriegsflotte; sie würbe angeblich in 60 Tagen 
gebaut. Durch Rmvenbmtg von Enterbrücken errangen bie Römer 
bdm?iä26o ^ren ersten Seesieg bei Mylä (an ber Norbküste Siziliens) 260 (3. Bilb). 
5. Kegulus. Nach einem zweiten römischen Seesiege setzte ber Kon- 
Reguius sul Hegulus sogar nach Afrika über 255. Schon bebrohten bie Römer 
Karthago, ba würbe Regulus infolge seiner Unvorsichtigkeit burch ben 
spartanischen Sölbnerführer Xanthippus völlig geschlagen unb gefangen¬ 
genommen. Nach wechselvollem Glücke schickten ihn bie Karthager mit 
einer Gesanbtschaft nach Rom, bamit er, wie erzählt wirb, ben Frieben 
erwirke. Doch Regulus riet vielmehr zur Fortsetzung bes Krieges unb 
kehrte, seinem (Eibe treu, in bie Gefangenschaft nach Karthago zurück, wo 
er balb barauf starb.
	        
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