Full text: Das Mittelalter und die Neuzeit (Teil 2)

114 Die Neuzeit. 
schwere Verluste - der Reitergeneral Pappenheim fiel, und wallenstein 
mutzte sich nach Böhmen zurückziehen. 
Nach dem Tode des Schroedenftönigs übernahm sein Kanzler Axel 
Gxenstierna O x e n st i e r n a als Vormund von Gustav Rdolfs Tochter Christine die 
schwedische Regierung; er Iietz den Krieg durch die Feldherren Bernhard 
von Weimar und Horn fortsetzen. Diese rückten wieder in Bayern ein, 
ohne daß Wallenstein, der immer noch in Böhmen stand, sie daran hinderte. 
Rls dann der Friedländer mit den Feinden eigenmächtig verhandelte und 
roa^cernr^etins seine Offiziere durch die „Pilsen er Schlüsse" an sich zu ketten suchte, 
beschloß der Kaiser, ihn wegen Hochverrats abzusetzen. lvallenstein wurde 
nun von den meisten seiner Offiziere verlassen und endlich mit einigen 
rotni634in ®e*reuen ZU Eger ermordet 1634. Rn seiner Stelle wurde Ferdinand, 
des Kaisers Sohn, zum Oberfeldherrn ernannt. Rls er die Schweden bei 
Härtlingen 1634 geschlagen hatte, schlotz Sachsen mit dem Kaiser den 
friede ZU PragerFriedenl 635, dem außer anderen Staaten bald auch Branden- 
Prag 1635 5 r. .. . ' 
bürg beitrat. 
ftanMschm ®er schwedisch-französische Krieg 1635—1648. Um eine 
Krieg weitere Kräftigung der Habsburgischen Macht zu verhindern, beteiligte sich 
jetzt auch Frankreich am Kriege. Ruf Ferdinand II. folgte sein Sohn 
nanb^ni Kaiser Ferdinand III. 1637—1657; er war duldsamer und zum Frieden 
1637-165? geneigt; doch währte der Kampf noch elf Jahre. Die Schweden siegten 
unter Bernhard von Weimar am Rhein und unter Baner in Nord¬ 
deutschland. Rls Bernhard von Weimar plötzlich starb, nahm Frankreich 
das von ihm eroberte Elsaß in Besitz. Bauers Nachfolger Torstenson 
drang trotz seines schweren Gichtleidens wiederholt bis in die Nähe von 
Wien vor. Rls er den Oberbefehl niedergelegt hatte, verheerten die 
Schweden unter W ran gel mit den Franzosen unter Turenne das Kur¬ 
fürstentum Bayern; ein anderes schwedisches Heer war eben dabei, p r a g 
zu erobern, als es nach langen Unterhandlungen zum Frieden kam./ 
5*164" 5 Der westfälische Frieden 1648. Der Friede wurde zu 
Osnabrück zwischen dem Kaiser, den Protestanten und Schweden, zu 
M ü n st e r zwischen Deutschland und Frankreich abgeschlossen. Die 
Friedensbestimmungen erstreckten sich auf die Religionsverhältnisse, 
auf Gebietsveränderungen und die Reichsverfassung. 
a) Neligionsverhältnisse: 
Der Rugsburger Religionsfriede wurde bestätigt und auf die Refor¬ 
mierten ausgedehnt. Das Restitutionsedikt wurde aufgehoben und für den 
kirchlichen Besitzstand das Jahr 1624 als entscheidend festgesetzt. 
©ebietsoer* b) Gebietsveränderungen: 
1. Bayern behielt die Kurwürde und die Oberpfalz.
	        
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