Full text: Das Mittelalter und die Neuzeit (Teil 2)

Die Neuzeit. 
§ 72. Fortschritte der Reformation. 
1. Kufschub des Wormser Ediktes. Schon bald nach seinem 
Regierungsantritt wurde Kaiser Karl V. in Kriege mit Frankreich, 
mit bem Papste und denTürken verwickelt - er mußte Deutschland 
«ange? me*)rcrc 3afyre fern bleiben, lvährenb bieser Zeit würbe bie Reformation 
Lehre in vielen beutschen Gebieten eingeführt, so im Nurfürstentum Sachsen 
burch Johann ben Bestänbigen, ben Bruber unb Nachfolger Sriebrichs 
bes lveisen, in Hessen burch ben £anbgrafen Philipp ben Großmütigen, 
i auch in vielen Stödten von Norb- unb Sübbeutjchlanb. In Ostpreußen 
verwanbelte ber Hochmeister besDeutschen Grbens^lbr echtvonBranben- 
burg bei seinem Übertritte zu Luthers Lehre bas (Drbenslanb in ein erb - 
liches Herzogtum 1525. Ganz im Sinne ber (Evangelischen bestimmte 
ber erste Reichstag zu Speier 1526, bie Fürsten möchten es mit ber 
Reformation halten, wie es ein jeber vor Gott unb bem Kaiser verantworten 
könne. 
speietis2? 2. Der Protest zu Speier 1529. Rls aber Karl V. mehrere Male 
über seine Feinbe gesiegt unb sich mit bem Papste versöhnt hatte, war er 
eifrig darauf bebacht, bie Reformation zu unterbrücken. (Er ließ burch seinen 
Bruber Ferbinanb einen zweiten Reichstag zu Speier 1529 abhalten, 
ber bie weitere Durchführung ber Reformation verbot; bagegen protestierten 
bie (Evangelischen, weshalb sie ben Hamen Protestanten erhielten. 
SS1 3" ^Ugsburgische Konfession 1530. Im folgenben Jahr 
°i53o erschien Karl selbst auf einem Reichstag zu Rugsburg 1530. hier 
überreichten bie Protestanten bem Kaiser ihr Glaubensbekenntnis, bie 
von HTelanchthon verfaßte „Rugs&urgifche Konfession". Doch bie 
Mehrheit bes Reichstages unb mit ihr ber Kaiser verwarf ihre Lehre unb 
verlangte ihre Rückkehr zur katholischen Kirche bis zum nächsten Frühjahr. 
Schmal. 4. Der Schmalkaldische Bund. In bieser Bebrängnis schlössen bie 
haBun?er meisten protestantischen Fürsten unb Stäbte zur Derteibigung ihres Glaubens 
ein Bünbnis zu Schmalkalben in Thüringen 1530. Da half ihnen 
ein neuer Rngriff ber Türken auf bie Habsburgischen (Erblanbe. Der 
Kaiser beburfte ber Hilfe ber Protestanten unb bewilligte ihnen beshalb 
freie Religionsübung bis zu einem allgemeinen Konzil, 
weitere 5. Weitere Ausbreitung der evangelischen Lehre. Run 
ö«beDa3.breitete sich bie evangelische Lehre rasch weiter aus. Württemberg, viele 
£eIfre Teile bes (Elsaß, Baben, Pommern, viele norbbeutsche Stäbte, 
bas Herzogtum Sachsen (um Dresben) unb bie Mark Branben» 
bürg nahmen sie an. 
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