§80. Die Religionskämpfe in Frankreich. 109
schlangen Menschen und Geld. Dieser verfall nahm unter Philipps II.
Nachfolgern Philipp III, und Philipp IV. noch zu.
§ 80. Die Neligionskämpfe in Frankreich.
1. Heinrich II. und seine Söhne. Auf Franz I. (1515—1547), 5ra„z i.
der in vier Kriegen mit Karl V. um die Bourgogne und Mailand kämpfte, ! •
folgte sein Sohlt Beitretet) II. (1547—1559). Ruch er stritt, im Bunde mit pemrtdi ii.^
Moritz von Sachsen, gegen Karl V. und entriß dem deutschen Reiche die v - A 'f
wichtigen Grenzstädte Rietz, Toul, Derdun. Ruf Heinrich folgten nach¬
einander seine drei elenden Söhne Franz II. (1559—1560), Karl IX.
(1560—1574) und Heinrich III. (1574—1589), von denen die beiden
letzteren völlig unter dem Einfluß ihrer Mutter, der ränkevollen Katharina
von Media standen. Während ihrer Regierung roüteten in Frankreich
erbitterte Reliaions- und Bürgerferiege.
2. Die Hugenottenkriege. Die Reformation hatte, besonders
durch Calvins Wirksamkeit, auch in Frankreich (Eingang gefunden; ihre
Rnhänger wurden Hugenotten genannt. Die Häupter der Hugenotten
waren die dem Königshause der Dalois verwandten bourbonischen Brüder
flnton von ttavarra und Ludwig vo_n (Torrde und der angesehene
Feldherr (Tolignt). Die katholische Partei stand unter der ehrgeizigen
Familie der Guisen.
Ein Blutbad, welches der Herzog Franz von Guise in einer calvinischen vegwn d«
Gemeinde anrichtete, entzündete den Krieg. Mehrjährige wechselvolle ^"krieg?"'
Kämpfe kosteten Rnton von Navarra.'Conde und %am von Guise das Leben.
Nun schien der Hof durch die Vermählung Heinrichs von pariser
Navarra, des Sohnes Rntons, mit Margareta, der Schwester desBfa%§3ett
Königs Karl IX., einen dauernden Frieden herbeiführen zu wollen. Doch
in der Bartholomäusnacht (23. auf 24. Ruguft) 1572 wurden die
Hugenotten, die zum hochzeitsfest in Paris versammelt waren, auf Rnstiften
der Mutter des Königs, Katharinas von Media, ermordet. Das erste
Opfer der „pariser Bluthochzeit" war der greise Eoligny, nach ihm
fielen in der Hauptstadt noch etwa 2000 Hugenotten. Ruch in den Provinzen
Frankreichs verloren an 20000 Protestanten das Leben. Heinrich von
Navarra entkam.
Der Krieg entbrannte von neuem und dauerte nach Karls IX. baldigem Erneuerung
Tode noch während der ganzen Regierung Heinrichs III. fort. Der König ^ Krie9es
entzweite sich mit, der. katholilch,en partei und mutzte aus
Paris entweichen; er suchte Schutz im Lager Heinrichs von Navarra, wurde