Full text: Das Mittelalter und die Neuzeit (Teil 2)

44 Das Mittelalter. 
3u®re9gor" Heinrich zog nun mit Heeresmacht über die HIpert gegen Gregor, er¬ 
oberte nach längerer Belagerung Rom, setzte einen anderen Papst ein und 
ließ sich von diesem zum Kaiser krönen. Gregor war in die Engels- 
bürg geflüchtet und wurde nach Heinrichs Rbzug durch ein Normannen- 
Heer unter dem Herzog Robert Guiskard befreit. Die Normannen 
hausten jedoch in Rom so entsetzlich, daß Gregor vor der Rache der Römer 
©regor t mit seinen Befreiern nach Unteritalien entweichen mutzte. "Dort starb er 
1085 zu Salerno mit den Worten: „Ich liebte die Gerechtigkeit und 
Hatzte das Unrecht; deswegen sterbe ich in der Verbannung." 
4. Heinrich im Kampfe mit seinen Söhnen. Ruch nach 
Gregors VII. Tode dauerte der Kampf fort. Neue Gegenkönige traten auf; 
ja Heinrichs Feinde reizten sogar dessen Söhne zu verräterischer (Empörung. 
KoS"9 Aufstand des älteren Sohnes K o n r a d mißglückte,- der verleitete Iüng- 
ling wurde von seinem Rnhang verlassen und starb in Italien in Schmach 
Awrick,"/ un^ ^eue- ^ann aber nahm der jüngere Heinrich den Dater heimtückisch 
gefangen und zwang ihn in der Pfalz zu Ingelheim durch Androhung 
des Todes, der Herrschaft zu entsagen. Doch der Kaiser entkam der Haft 
und floh nach Cüttich. Schon stand er an der Spitze eines Heeres dem 
Sohne gegenüber, da ward er — erst 56 Jahre alt, aber durch Kummer er* 
«6v^chöpft — vom Tode ereilt 1106. Er bat noch, man möge seinen Freunden 
verzeihen und seine Gebeine bei denen seiner vorfahren in Spei er bestatten 
lassen. Sein Leichnam wurde zwar nach Speier gebracht, stand aber auf 
Betreiben seiner Gegner noch jahrelang in einer ungemeinen Kapelle, bis 
endlich des Kaisers Sohn und Nachfolger Heinrich V. die Rufhebung des 
Bannes erlangte und die Gebeine des Daters in der Kaisergruft des Domes 
beisetzte. 
5. Heinrichs IV. Charakter und Negierung. Heinrich IV. war 
einer der unglücklichsten Fürsten auf Deutschlands Thron. (Er war reich 
Charakter begabt, tapfer und ausdauernd. Rber eine falsche (Erziehung und jugend¬ 
licher Übermut verleitete ihn zu törichten Handlungen. Rls er, kaum 
15 Jahre alt, zur selbständigen Regierung gelangte, ward er sofort in 
Kampfe schwere Kämpfe verwickelt. Im Streit mit den Sachsen, dem Papste, 
mit ungetreuen Das allen und den eigenen Söhnen mutzte er das Rn- 
sehen des deutschen Königtums durch Klugheit und Beharrlichkeit wieder 
zu heben. Dom Unglück geläutert, mar er in der letzten Seit seiner Re= 
Regierung gierung für das XDohl seines DoOtes tätig. (Er förderte die S t ä d t e durch 
Derlethung wichtiger Rechte und Unterstützung gegen die Wegelagerer. 
Den Bauern nützte er durch Herbeiführung und Wahrung des Land- 
friedens. Den Bedürftigen half er durch (Errichtung von Rrmen- und 
Krankenhäusern. So wurde sein Tod von vielen betrauert.
	        
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