24 II. Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte.
ein edles Fürstenhaus zur Regierung, unter dem die Mark Brandenburg
sich nicht allein aus ihrer Zerrüttung wieder erheben, sondern zu immer
höherer Macht emporblühen sollte. Das mar das Geschlecht der hohen-
z ollern.
4. Die Hohenzollern. Die hohenzollern stammen aus Süd-
deutschland. In Schwaden, auf einem hohen Bergkegel unfern des
Städtchens Hechingen, liegt ihr Stammschloß. Ein Zweig dieses alten
Grafenhauses erhielt vom deutschen Kaiser die Burggrafenwürde von
Nürnberg. Die Burggrafen erwarben sich allmählich beträchtlichen Länder¬
besitz und leisteten den Kaisern wichtige Dienste. Darum wurden sie zu
Reichsfürsten ernannt. Und als unter Kaiser Sigismund die Mark
Brandenburg, die zu seinen Erblanden gehörte, eines starken Hrmes
bedurfte, da konnte der Kaiser keinen tüchtigeren Statthalter für das
Land finden als den Burggrafen Friedrich von Nürnberg. Er setzte
ihn zum „obersten Hauptmann" ein, der „mit Gottes Hilfe die Mark
aus ihrer jammervolle Lage erretten sollte")
5J Friedrich I., Kurfiirft von Brandenburg. Friedrich war
einer der trefflichsten Fürsten seiner Zeit. Seine Gerechtigkeit und Leut¬
seligkeit gewann ihm bald die herzen des Volkes - seine Tapferkeit
warf die Raubritter zu Boben, von denen die (Quitzows die ge¬
fährlichsten waren. Beim Kampfe gegen bie Friebensstörer bebiente er
sich einer gewaltigen Donnerbüchse, der „Faulen Grete". (Er pflanzte
sie vor den Raubschlössern auf und zerschmetterte mit dicken Kugeln die
starken Mauern. So bezwang Friedrich die Widerspenstigen und ver-
schaffte, von seiner vortrefflichen Gemahlin, der „schönen Else", unter-
stützt, dem Lande Ruhe und Sicherheit. Für diese Verdienste verlieh
ihm der Kaiser Sigismund die Mark als erbliches (Eigentum. Das geschah
auf einer großen Versammlung zu Konstanz. Dort wurde Friedrich
von hohenzollern zum Kurfürsten von Brandenburg er¬
hoben 1415. Mit ihm beginnt die Reihe der Kurfürsten aus dem hohen-
zollernfchen Hause.'
2. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfiirft.
1640-1688.
1. Der Dreißigjährige Krieg. 3m 17. Jahrhundert wurde in
Deutschland ein langer Krieg geführt, der schreckliche Dreißigjährige
Krieg. Die Deutschen waren unter sich uneins und stritten wider¬
einander , und in ihren Streit mischten sich fremde Völker, z. B. die