Full text: Das Mittelalter (Teil 2)

§ 40. Heinrich VI., Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig. 51 
5. Der dritte Kreuzzug 1189—1192. 3u Barbarossas Zeit 
erwarb sich der hochbegabte, tapfere Salaöin die Herrschaft über saiaöm 
Ägypten und das Gebiet bis zum Euphrat. Da während eines Waffen¬ 
stillstandes seine Mutter durch einen christlichen Ritter gefangen genommen 
wurde, eroberte Salaöin auch Jerusalem. 
Kaiser 5rieörich Barbarossa unö öie Könige Philipp Hugust ®dtter 
von Frankreich unö Richarö Löwenherz von (Englanö entschlossen "'liä"9 
sich zur Wiedereroberung der heiligen Stadt. Per greise Friedrich führte 
100000 Streiter durch Ungarn und das griechische Reich bis nach Klein¬ 
asien, fand aber im Flusse Salef in Cilicien den Tod. Sein Sohn Fried- Barbarossas 
rieh von Schwaben, der nun die Führung des deutschen Heeres über- 500 
nahm, starb mit einem großen Teile der Mannschaft während der Be= 
Iagerung von Hkkon an der Pest- zur Pflege der Kranken stiftete er 
kurz vor seinem Tode den deutschen Ritterorden 1191. Die Könige v-utsche? 
von Frankreich und England gelangten zu Schiffe nach Palästina und Rltteroröen 
eroberten mit Herzog Leopold von Österreich Hkkon. Aber Leopold Eroberung 
von Österreich wurde von Richard Löwenherz schwer beleidigt und ver- °°n A66on 
liefe deshalb Palästina- auch Philipp Hugust kehrte bald nach Frank¬ 
reich zurück. Richard verrichtete mit seiner kleinen Schar noch Wunder 
der Tapferkeit, schloß aber, als Philipp Hugust die englischen Besitzungen 
in Frankreich bedrohte, mit Salaöin einen Waffenstillstand: Jerusalem nichard, 
blieb in Salaöins Hand, den Christen wurde nur das Küs!enlanö°Äadw" 
von Joppe bis Hkkon unö öer Besuch der heiligen Grte zugestanden. 
Richard litt auf der heimfahrt Schiffbruch, wurde auf dem Wege mchardi 
durch Österreich von Herzog Leopold gefangen genommen und dem 
Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert. Dieser gab ihn erst gegen ein be¬ 
deutendes Lösegeld frei (Sage vom Sänger Blondel). 
6. Barbarossas Nachruhm. Kaiser Barbarossa blieb für das 
deutsche Volk die Verkörperung der mittelalterlichen Kaisermacht bis auf 
den heutigen Tag (Kt)ff Häusersage). Die Niederdeutschen sangen: „hinrik 
de Leuw und Rlbrecht de Bar, darto Frederik mit dat rode har, bat 
meren öree Herren, de Kunden die Welt verkeren." 
§ 40. Heinrich VI., Philipp von Schwaben und Otto IV, 
von Vraunschweig. 
1. Heinrich VI. 1190—1197, Friedrichs I. Sohn, stand seinem Henrich vi. 
Vater an äußeren Vorzügen nach, übertraf ihn aber noch an geistiger1190"1197 
Begabung und Willensstärke, die freilich zuweilen in Grausamkeit aus¬ 
artete. Er sicherte sich Neapel und Sizilien, das (Erbe seiner norman«
	        
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