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Zweites Kapitel. Geschichte der Römer.
Geschichte d) In der Geschichtschreibung zeichneten sich aus Sallust, der
den Krieg des Jugurtha und die Verschwörung des Catilina schilderte,
Cäsar, der seine eigenen Kriege beschrieb, Livius, der im Zeitalter
des Augustus eine Geschichte Roms von der Gründung der Stadt bis
auf seine Zeit verfaßte, vor allen aber Taeitus, der (unter Trajan)
die Zustände der Kaiserzeit darstellte.
§ 46. Rückblick auf das Altertum.
Zchen^Vött-r Gewaltiges und Riesenhaftes haben die Völker des Morgen-
landes geschaffen, und ihre zum Teil noch erhaltenen Denkmäler er-
scheinen wie für die Ewigkeit bestimmt (§ 9 und 10); sie haben für
das Kulturleben der späteren Völker in Ackerbau, Handel und
Industrie sowie in der Kunst und der Wissenschaft eine feste
Die Griechen Grundlage gelegt. Auf letzterem Gebiete sind die femsinnigen Grie-
chen mit ihrem Verständnis für Form und Maß ihre Fortsetzer ge-
wesen und haben auch in der Literatur für Jahrtausende die Muster
Die Römer geliefert. Der Römer aber in seiner praktischen Beanlagung hat
dauernde Regeln aufgestellt für das Staats- und Rechtsleben der
Völker, hat das Kriegswesen ausgebildet und in seinen großartigen
Nutz bauten unerreichte Vorbilder geschaffen.
Die Völker des Altertums starben, nachdem sie ihren Beruf er-
Mt hatten, ab. Das Griechentum und das Römertum, durch
Üppigkeit und Zuchtlosigkeit entnervt, sanken dahin, mit ihnen das
Heidentum: siegreich stieg auf das Christentum im Bunde mit
dem Germanentum.