Full text: Das Mittelalter und die Neuzeit (Teil 2)

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Mann). Diesen stellte Napoleon 440000 Mann entgegen. Den ersten 
Kampf bestand die Nordarmee; die Preußen unter Bülow besiegten 
den gegen Berlin anrückenden Marschall Oudinot in der Schlacht bei 
Großbeeren (23. August), worauf die märkische Landwehr (unter 
Hirschseldt) im Treffen bei Hagelberg (27. Aug.) einen feind- 
liehen Heerhaufen vernichtete. Unterdessen war Schwarzenberg mit der 
großen Armee, bei welcher sich die Kaiser Alexander und Franz 
und der König Friedrich W i l h e l m befanden, aus Böhmen gegen 
Dresden herangezogen, wurde aber in der Schlacht bei Dresden 
(26. und 27. August, Moreau f) von Napoleon geschlagen. Doch be- 
siegten die Generale Ost er mann und Kleist die Franzosen unter 
Vandamme (der gefangen genommen wurde) bei K u l m und N o l l e n- 
dorf (29. und 30. August), und retteten dadurch den Rückzug des 
Schwarzenbergischen Heeres nach Böhmen. Einen glänzenden Sieg 
gewann die schlesische Armee an Der Katzbach, 26. Aug., durch welchen 
Blücher (Marschall Vorwärts) Macdonald aus Schlesien vertrieb. 
Gebhard Lebrecht v. Blücher, geb. 1742 zu Rostock, Sohn eines mecklen- 
burgischen Landedelmanns, nimmt an den Feldzügen des siebenjährigen Krieges teil, 
wird als Rittmeister wegen willkürlicher Streiche 1773 von Friedrich dem Großen ver- 
abschiedet mit den Worten: „Der Rittmeister v. Blücher kann sich zum Teufel scheren"; 
lebt dann als Landwirt in Pommern und wird nach Friedrichs des Großen Tode als 
Husarenmajor wieder ins Heer aufgenommen. 1793 thut er sich als Oberst beim Zug 
gegen die Franzosen durch seine Kühnheit hervor, wird 1801 General-Lieutenant, 
kapituliert nach der Niederlage von Jena ehrenvoll in Lübeck, macht nach seiner Aus- 
wechselung den Feldzug in Preußen bis zum Tilsiter Frieden mit, kämpft bei Groß- 
görschen und Bautzen, erhält auf Scharnhorsts Empfehlung den Oberbefehl der schleichen 
Armee, wird nach der Schlacht bei Leipzig Feldmarschall und „Fürst von Wahlstatt" 
(t 1819). 
Am 6. September schlug die Nordarmee, und zwar abermals 
B ü l o w mit seinen Preußen, den Marschall Ney bei D e n n e w i tz auss 
Haupt („Bülow von Bennewitz"). Beide Heere, das schlesische bei 
Wartenburg, wo Aorks tapferes Korps am 3. Oktober ein sieg- 
reiches Gefecht lieferte, überschritten darauf die Elbe und vereinigten 
sich; die große Armee rückte aus Böhmen nach Sachsen vor. Napoleon 
verließ Dresden und zog seine Streitkräfte in den Ebenen von Leipzig 
zusammen. Hier erfolgte der entscheidende Kampf, die Völkerschlacht 
bei Leipzig (16. bis 19. Oktober). Am 16. Oktober focht Napoleon 
(121000 Mann) gegen die böhmische Armee (113000 Mann) bei 
Wachau unentschieden; dagegen siegte Blücher (Jorks Korps) in 
blutigem, glorreichem Kampfe bei Möckern über den Marschall
	        
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