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Veranlassung: Nach der Besiegung der Franzosen nahm Karl V. ernst-
lich die Beseitigung der Religionsspaltung in die Hand.
Die Schmalkaldener weigern sich, das Konzil zu Trident
und den Reichstag zu Regensburg zu beschicken.
(Sie sehen vorher, daß sie überstimmt werden würden.)
Lage: Der Schmalkaldische Bund war zuerst im Vorteil:
47000 Mann schlagfertiger Truppen.
Der Kaiser hatte nur wenige deutsche Landsknechte, mußte erst
seine Truppen aus den Niederlanden, Italien, Spanien her-
beischaffen.
Bundesgenossen des Kaisers: Sein Bruder Ferdinand und der
protestantische Herzog Moritz von Sachsen.
Diesem war bei seinem Ehrgeiz und Talent das Herzogtum
zu klein.2)
Der Kaiser verspricht ihm das Kurfürstentum Sachsen.
Bei den Protestanten herrschte Uneinigkeit und Zögern.
Der Anführer der süddeutschen Reichsstädte, Seb. Schärtlin
von Burtenbach, will die Pässe besetzen, um die fremden Kriegs-
Völker abzuhalten. Der sächsische Kurfürst Johann Friedrich
ist dagegen:
Die Fürsten wollen nicht losschlagen trotz ihrer besseren Rüstung.
a. Sie wollen den Kaiser nicht angreifen,
b. Karl unterhandelt, um Zeit zu gewinnen.
Werlaus des Krieges.
Johann Friedrich und Landgraf Philipp von Hessen werden in
die Reichsacht erklärt, Moritz wird die Bollstreckung übertragen.
Unterwerfung von Süddeutschland durch den Kaiser 1546.
Die Schmalkaldener stehen untätig an der Donau bei Donauwörth.
Moritz fällt in Kursachsen ein.
Folgen: a. Johann Friedrich eilt in sein Land und verdrängt Moritz.
b. Auch Philipp verläßt Süddeutschland, um sein Land zu
schützen. — Das schmalkaldische Heer löst sich aus.3)
c. Ganz Süddeutschland unterwirft sich dem Kaiser, dessen
spanische Truppen unter Herzog Alba in Deutschland
eingedrungen sind.
Unterwerfung von Worddeutschland 1547.
Johann Friedrich fällt in das Gebiet des Moritz ein.
Dieser ist wegen der Erregung seiner protestantischen Untertanen in
schlimmer Lage.
1544 Friede zu Crspy S. 10.
2) Vgl. Alexander d. G.
3) Schärtlin will die süddeutschen Städte verteidigen, Augsburg verschließt
ihm die Tore.
Er geht in französische Dienste.